Der Fahrplanwechsel vom 15. Dezember bringt im internationalen Bahnverkehr viele Änderungen. Unter anderem wird die S-Bahn Léman Express in Betrieb genommen.
S-Bahn Léman Express
Der Léman Express bedient neu ab dem Fahrplanwechsel 45 Bahnhöfe in den Kantonen Waadt und Genf sowie im französischen Département Haute-Savoie. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 15. Dezember wechselt die SBB ihren Fahrplan.
  • Der Wechsel verändert im internationalen Bereich sowohl Linien als auch Züge.
  • Die neuen Züge sollen die Vorgänger im Bereich Komfort und Platz ausstechen.

Mit dem Léman Express in der Westschweiz geht ab dem Fahrplanwechsel vom 15. Dezember das grösste grenzüberschreitende S-Bahnnetz Europas in Betrieb.

Es bedient auf einer Strecke von 230 Kilometern 45 Bahnhöfe im Waadtland und in Genf sowie im französischen Département Haute-Savoie. Dies teilte die SBB am Dienstag mit. 240 Züge fahren täglich zwischen Coppet (VD), Genf und Evian-les-Bains (F).

Das Herzstück des Léman Express bildet die neue Eisenbahnlinie (CEVA) von Genf nach Annemasse (F). Diese wird nach acht Jahren Bauzeit eröffnet.

Léman Express sei eine «Alternative zum Auto»

Die Vollinbetriebnahme des Léman Express als Rückgrat des öffentlichen Verkehrs bringt im Grossraum Genf grosse Veränderungen. So werden 80 Prozent der Einwohner und 86 Prozent der Arbeitsplätze weniger als eineinhalb Kilometer vom nächsten Bahnhof entfernt sein. «Den Menschen der Grenzregion steht damit eine gute und klimafreundliche Alternative zum Auto zur Verfügung», schreibt die SBB.

Zusätzlich wird der RegioExpress zwischen Vevey und Genf werktags halbstündlich bis Annemasse und stündlich bis St-Maurice verlängert. Reisende haben damit die Möglichkeit, ohne umzusteigen oder verschiedenen Zwischenhalten vom Wallis nach Frankreich und umgekehrt zu fahren.

Ab dem Fahrplanwechsel fährt neu die BLS die Linie Bern-Biel in Eigenverantwortung im Rahmen der Fernverkehrskonzession der SBB. Das Fahrplanangebot bleibt für die Kunden unverändert.

Mehr Komfort und Platz

Im internationalen Personenverkehr werden neue Züge mit mehr Komfort und Platz eingesetzt. Reisende fahren künftig von Chur und Zürich mit der neusten Generation der Hochgeschwindigkeitszüge der Deutschen Bahn, dem ICE4, nach Deutschland. Diese ersetzt die seit rund 30 Jahren im Einsatz stehenden ICE-Züge der ersten Generation und bietet 20 Prozent mehr Sitzplätze.

ICE 4
Ein ICE 4 im Zürcher Hauptbahnhof am Samstag, 23. November 2019. - keystone

Im Frankreichverkehr ab Zürich, Basel, Lausanne und Genf kommen neue doppelstöckige Züge von TGV Lyria zum Einsatz. Damit erhöht die Tochtergesellschaft von SNCF und SBB das Platzangebot im Verkehr zwischen der Schweiz und Frankreich um 4500 Sitzplätze. Dies entspricht einer Erhöhung von täglich 18'000 Sitzen.

Auf der Gotthardachse setzen die SBB den neuen Hochgeschwindigkeitszug Giruno zwischen Basel/Zürich und Lugano/Chiasso ein. Er verfügt über WLAN und soll ab Frühling 2020 schrittweise bis nach Mailand eingesetzt werden.

Giruno
Ein Giruno (l.) und ein TGV-Doppelstockzug (r.) im Zürcher Hauptbahnhof am Samstag, 23. November 2019. - keystone

Im nationalen Fernverkehr sind 24 neue Doppelstockzüge auf den Strecken Chur-St.Gallen-Zürich, Basel-Zürich-St.Gallen, und Zürich-Chur sowie auf der Strecke Basel- Zürich-Chur im Einsatz.

Vermehrt werden auch modernisierte Wagen der rund 20-jährigen Doppelstockzüge vom Typ IC2000 eingesetzt. Deren Gesamterneuerung beträgt mehr als 300 Millionen Franken.

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