Im Juni 2023 wurde ein Chefarzt des Zuger Kantonsspitals fristlos entlassen. Seither haben mehrere Personen aus seinem Ärzteteam gekündigt.
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Im vergangenen Sommer wurde dem Zuger Chefarzt Severin Urech fristlos gekündigt. (Symbolbild) - Rolf Vennenbernd/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Einem Zuger Chefarzt wurde im Juni 2023 fristlos gekündigt.
  • Seither laufen dem Zuger Kantonsspital die Ärzte aus dem betroffenen Institut davon.
  • Bei einigen handelt es sich sogar um Personen mit Zusatzqualifikationen.
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Im Juni 2023 kam es im Zuger Kantonsspital zu einem Paukenschlag: Severin Urech, dem ehemaligen Chefarzt des Instituts für Anästhesie und Intensivmedizin, wurde damals fristlos gekündigt.

Sein Team wurde erst am darauffolgenden Tag in einer knappen Mitteilung darüber informiert, sagen Ex-Mitarbeitende. Darin habe es keinerlei Begründung für die Entlassung gegeben.

«Hochqualifizierte» Ärzte laufen Zuger Kantonsspital davon

Beim ehemaligen Team von Urech habe das für eine Menge Fragezeichen gesorgt. Gleich sieben Ärztinnen und Ärzte hätten im Nachgang aufgrund von fehlendem Vertrauen in das Zuger Kantonsspital selbst auch gekündigt.

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Im Zuger Kantonsspital kam es im vergangenen Juni zu einer fristlosen Entlassung eines Chefarztes.(Symbolbild)
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Dabei handelt es sich um Severin Urech, dem ehemaligen Chefarzt des Instituts für Anästhesie und Intensivmedizin. (Symbolbild)
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Sein Team wurde erst am Tag nach der Entlassung in einer kleinen Mitteilung darüber informiert worden. (Symbolbild)
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Gleich sieben Personen aus dem ehemaligen Ärzteteam von Urech haben seit seiner Entlassung gekündigt.
Zuger Kantonsspital
Von Seiten der Spitalleitung gab es bis heute keine grosse Erklärung.

«Dabei handelt es sich um hochqualifizierte Arbeitskräfte eines komplett ausgetrockneten Arbeitsmarktes», meinte Assistenzarzt Flurin Bernhard gegenüber der «Luzerner Zeitung». Er selbst arbeitet auch nicht mehr im Zuger Kantonsspital.

Ihm zufolge verfügen vier der sieben Fachpersonen zudem über Zusatzqualifikationen. «Man kann sie unmöglich auf die Schnelle ersetzen», führte Bernhard fort.

Spitalleitung hält sich grösstenteils bedeckt

Eine Erklärung für die fristlose Entlassung von Seiten der Spitalleitung blieb bisher grösstenteils aus. Der Vorwurf der mangelnden Information und Gesprächsbereitschaft ist aber falsch, betonen Spitaldirektor Matthias Winistörfer und Verwaltungsratspräsident Daniel Staffelbach. Die Mitarbeitenden seien am Morgen nach der Kündigung persönlich informiert worden.

Die Kündigungswelle ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erklären sie folgendermassen: «Wenn eine Führungsperson ein Unternehmen verlässt, kommt es fast immer zu damit zusammenhängenden Kündigungen von Mitarbeitenden.»

Hast du schon mal eine Kündigung erhalten?

Wie die Zeitung schreibt, haben mehrere Insider über einen Konflikt im Ambulanten Operationszentrum (AOZ) berichtet. Demnach sei Urech mit den Kompetenzen einiger Mitarbeitenden aus dem Pflegebereich des AOZ unzufrieden gewesen.

Daraufhin habe er versucht, mit der Gesamtleiterin Pflege eine Lösung zu finden, um die schwächeren Mitarbeitenden an ihre Aufgaben heranzuführen. Sie habe den Vorschlag aber nicht in Betracht gezogen.

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