Yannick Buttet wird sexuelle Belästigung vorgeworfen

Vergangenen Dienstag traf man den Ex-CVP-Nationalrat, Yannick Buttet, in «stark betrunkenem» Zustand in einem Lokal in Monthey (VS). Dies berichtet der «Tagesanzeiger» nach mehreren Zeugenangaben. Er sei mit verschiedenen Personen auf der Terrasse an einem Tisch gesessen.

Mit dabei war auch Laude-Camille Chanton (FDP), Gemeinderatspräsidentin von Monthey. Ihr gegenüber soll er sexistische Bemerkungen fallen gelassen und sie mehrmals angefasst haben. Bereits 2018 wurde Buttet wegen Nötigung verurteilt.

Laude-Camille Chanton äusserte sich gegenüber dem «Tagesanzeiger» zu dem Vorfall. Gemäss ihren Angaben hat sich Yannick Buttet mehrmals in der Wortwahl vergriffen. Er hat der Gemeinderatspräsidentin mehrmals über den Rücken, Hals und die Beine gestrichen, obwohl diese ihn zurechtwies.

Nachdem er nicht aufgehört hatte, habe sie den Tisch verlassen. Es sei sehr unangenehm, berichtet die Walliserin weiter. Er betrachte Frauen nicht wie ein Verführer, sondern wie ein Räuber.

Yannick Buttet selbst streitet das Ganze ab. Seiner Meinung nach sei diese Bezeichnung von Chanton sehr heftig. Ausserdem entspreche sie weder der Situation noch seiner Persönlichkeit. Dass an dem Abend viel Alkohol floss, gibt er zu.

Nach seinen Angaben sei die Unterhaltung jedoch herzlich, vielfältig und sympathisch gewesen. Er habe wohl nicht bemerkt, dass er so aufdringlich war. Oder aber, die Frau wollte einfach, dass man sie alleine am Tisch lässt.

Doch damit war wohl noch nicht genug. Später am Abend wurde Buttet aus der Bar geworfen. Dies war die Folge davon, dass es zwischen ihm und dem Freund von Chanton, Xavier Mottet, laut wurde.

Dieser erzählt vom unangebrachten Verhalten Buttets gegenüber seiner Freundin und wie er dann selber zum Opfer wurde. Buttet soll ihn beleidigt haben. Auch dieser Vorwurf weist der CVP-ler zurück.

Buttet kann aber wohl doch nicht ganz hinter seinem Verhalten stehen. Am nächsten Tag habe er sich via Textnachricht für sein Verhalten bei dem Paar entschuldigt.

Buttet sieht hinter der Story eine «politische Instrumentalisierung». Sein Hauptgegner für die Kommunalwahlen, Alexis Turin, sei der Onkel von Xavier Mottet. Er sieht es also nicht als Zufall, dass diese Geschichte öffentlich wird.

Dies seien jedoch unbewiesene Behauptungen. Laut Turin sind das traurige Verteidigungen. Es beschäftigt ihn, dass er sein Verhalten nicht verbessert hat und sich wieder neue Opfer sucht.

Laude-Camille Chanton ärgert sich ebenfalls über Buttets Äusserungen. Sie lasse sich nicht in ein Schema drängen, in dem sich einmal mehr das Opfer rechtfertigen müsse. Sie betont, dass sie das als Frau und nicht als Politikerin sagt. Nach ihr hat Yannick Buttet ein Problem und es liege fest an ihm, dieses in den Griff zu bekommen.