Die Impfquote beim Gesundheitspersonal ist immer noch zu tief. Daher empfiehlt der Kanton Bern nun wöchentliche Corona-Tests für ungeimpfte Mitarbeitende.
Belastung Spitäler
Die Belastung in den Spitälern hält zurzeit auf hohem Niveau an. - sda - KEYSTONE/LAURENT GILLIERON
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kanton Bern ordnet an, dass ungeimpftes Gesundheitspersonal regelmässig zum Test muss.
  • Dies, da die Impfquote bei Angestellten in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen tief ist.
  • Damit soll die vulnerable Bevölkerung besser vor der Delta-Variante geschützt werden.

Mitarbeitende in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, die nicht gegen das Coronavirus geimpft sind, müssen regelmässig getestet werden. Diese dringliche Empfehlung hat der Kanton Bern heute Freitag abgegeben.

Die Gesundheitsdirektion erwartet von den Spitälern, Kliniken und Heimen, dass ungeimpfte Mitarbeitende alle fünf bis sieben Tage einen Corona-Test machen. Denn: Die Impfquote beim Gesundheitspersonal ist nach wie vor tief.

Pflegepersonal
Eine Pflegekraft bereitet eine Corona-Impfung vor - POOL/AFP/Archiv

Gleiches gilt auch für externe Mitarbeitende der Gesundheitseinrichtungen, wie aus einer Mitteilung der bernischen Gesundheitsdirektion vom Freitag hervorgeht.

Der Kanton pocht auf die Tests, weil die in der Schweiz nun dominante Delta-Variante deutlich ansteckender ist als ihre Vorgänger.

Patienten müssen geschützt werden

Das Ziel sei es, in den Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen möglichst Covid-19-freie Zonen zu schaffen. Die in den vergangenen Monaten gemachten Anstrengungen zum Schutz der vulnerablen Bevölkerung dürften «nicht zunichtegemacht werden», schreibt die kantonale Gesundheitsdirektion.

Damit stützt der Kanton Bern einen Vorschlag von Gesundheitsminister Alain Berset. Eine weitere Empfehlung Bersets, nämlich die Zertifikatspflicht für Besuchende in Gesundheitseinrichtungen, wurde nicht von allen Kantonen positiv aufgenommen.

Mendrisio
In Mendrisio TI werden alleinstehende Senioren einmal pro Monat von der Polizei besucht. - Keystone

Die bernische Gesundheitsdirektion spricht in ihrer Mitteilung zudem von einem «sicheren Einlassmanagement für Besuchende», das die Einrichtungen ausserdem umsetzen sollen. Bei diesem soll den Einrichtungen aber verhältnismässig freie Entscheidung gelassen werden, sagte Gundekar Giebel, Sprecher der Gesundheitsdirektion gegenüber der SDA. In kleineren Einrichtungen seien die Voraussetzungen schliesslich anders als in grossen, wo man beispielsweise problemlos Besucherzonen einrichten könne.

Laut Giebel erwartet der Kanton, dass sich die Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen ab sofort an diese dringlichen Vorgaben halten.

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