Umarmung von Polizist und Demonstrantin sorgt für Zoff

Trotz einer fehlenden Bewilligung versammelten am Samstag sich in Rapperswil-Jona SG Tausende Menschen zu einer Demo gegen die Corona-Massnahmen. Die Kantonspolizei wird wegen des Einsatzes heftig kritisiert, da sie nichts unternommen hat, um die Kundgebung zu verhindern.

Ein Twitter-Video hat nun die Kritik in andere Sphären katapultiert. Auf dem kurzen Video zu sehen: Ein Beamter des Dialogteams umarmt eine Demonstrantin. Der Polizist trägt dabei eine Maske, die aber nur seinen Mund und nicht die Nase bedeckt. In einer Hand hält er ausserdem eine Blume.

Das Video wird auf Twitter fleissig geteilt. «Was war denn da los?», so die Frage zum Video an die Polizei gerichtet. «Ja, man sieht deutlich wie viel Mühe die hatte. Mühe nicht zur Musik mitzutanzen», antwortet ein User. Eine Anspielung an eine Polizistin im Hintergrund, die leicht mit dem Kopf zur Musik mitwippt.

Deutliche Worte findet auch Thomas Sutter von der SP-Zürich: «Man darf sich ja nicht wundern, warum die Massnahmengegner sich so selbstbewusst geben. Der örtliche Vertreter des Staats küsst ihnen ja auch den A****. Während sie ein Offizialdelikt begehen. Am helllichten Tag.»

Die Teilnehmenden der Demonstration haben dementsprechend auch nur gute Worte für das Verhalten des Polizisten übrig, wie sich in den Telegram-Kanälen zeigt.

Auf Anfrage schreibt Polizeisprecher Hanspeter Krüsi: «Ich kann verstehen, dass der Polizist der Kantonspolizei St.Gallen so reagiert hat. Die Alternative wäre gewesen, die Frau abzuwehren, das wäre dann auch kritisiert worden. Das ist eine empathische, freundliche Reaktion.»

«Im Video sieht man eine grosse Anzahl Leute, die sich nicht an die Covid-Massnahmen halten. Der Polizist hält sich daran und trägt eine Maske. Mir sind keine Angestellten der Kantonspolizei St.Gallen bekannt, welche mit Kundgebungsteilnehmenden sympathisierten.»

Bereits am Samstag erklärte Krüsi, die Polizei habe auf den Dialog gesetzt. Die Einsatzleitung habe sich entschiede nicht einzuschreiten, um keine Schäden oder sogar Verletzte in Kauf zu nehmen.