Mit ChatGPT und Co. sind Künstliche Intelligenzen im Alltag der Jungen angekommen. Genutzt werden sie jedoch nicht nur für Aufgaben – sondern auch in der Liebe.
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Teenager und junge Erwachsene lassen ChatGPT für sie Schluss machen. - Tiktok

Das Wichtigste in Kürze

  • Die KI-App ChatGPT hat die Welt in den letzten paar Monaten im Sturm erobert.
  • Jugendliche und junge Erwachsene nutzen sie jetzt auch schon in Sachen Liebe.
  • So lassen sie den Bot Schlussmach-Texte und Entschuldigungen für ihre Liebsten schreiben.
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Keine Gefühle mehr für den Freund? Da steht ein schwieriges Gespräch bevor. Um dem auszuweichen, greift die Generation Z auch gerne mal auf den Computer zurück.

Auf Tiktok kursieren zahlreiche Anekdoten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die Künstliche Intelligenz in Liebesdingen nutzen. Ein Beispiel: «Meine Cousine hat mit ihrer Affäre per ChatGPT Schluss gemacht», lacht eine Userin.

Eine andere meint: «Ich hab ChatGPT gebraucht, um mich bei meinem Freund zu entschuldigen. Er hat es herausgefunden und Schluss gemacht!»

Teenies nutzen ChatGPT aus Unsicherheit

Die Künstliche Intelligenz kann uns inzwischen einiges an emotionaler Arbeit abnehmen. Aber sollte sie das auch – oder führt das dazu, dass wir in Liebesdingen verdummen?

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Eine Nutzerin klagt: «Ich hab ChatGPT gebraucht, um mich bei meinem Freund zu entschuldigen. Er hat es herausgefunden und Schluss gemacht!»
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Dieser Jugendliche fragt sich: «Was, wenn sie mit einem Text Schluss machen würde, den sie von ChatGPT hat?»
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Laut der Psychologin Dania Schiftan ist es wichtig, dass man solche Dinge trotz Unsicherheiten nicht er KI überlässt.

Die Zürcher Psychotherapeutin und klinische Sexologin Dania Schiftan sagt zu Nau.ch: «Ich denke, das Bedürfnis dahinter ist, dass man seine Chancen erhöhen will. Viele Menschen sind wahnsinnig unsicher – Jugendliche, junge Erwachsene noch viel mehr.»

Deshalb möchten sie möglichst gut ankommen, möglichst erfolgreich sein. Ein Roboter wie ChatGPT, der einem gewisse Dinge abnimmt, vermittelt da Sicherheit, ist Schiftan überzeugt. Ganz im Sinn von: «Wenn es die Maschine so macht, dann ist es gut.»

Würden Sie ChatGPT für einen Liebes-Text brauchen?

Das habe aber den Effekt, dass die Jungen sich nicht im Zwischenmenschlichen üben. Der Beginn einer Spirale: «Wenn man keine Übung hat, wird man noch unsicherer. Man läuft immer mehr Gefahr, die Verantwortung abzugeben.» Sei es an einen Roboter oder an eine Kollegin.

Sie rät: «Wird einem das bewusst, ist es wichtig, dass man diese Dinge trotz der Unsicherheit selbst tut.»

ChatGPT ist ein Chat-Roboter, dem man via Text Aufträge erteilen kann. So ist es ein leichtes, die Künstliche Intelligenz Liebesbriefe für einen schreiben zu lassen. Die App hat in den vergangenen Monaten die Welt im Sturm erobert.

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