Mehr als 40 Organisationen haben zu einer Demonstration für Lohngleichheit in der Berner Innenstadt aufgerufen.
Frauenstreik
Demonstranten halten ein Plakat, das für Lohngleichheit wirbt, in der Hand. - twitter/UniaSchweiz
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Gesetzt zur Gleichstellung ist seit 22 Jahren in Kraft.
  • Dennoch seien Macht und Geld unterschiedlich auf Frauen und Männer verteilt.

In Bern ist die nationale Kundgebung für Lohngleichheit und gegen Diskriminierung im Gang. Mehr als 40 Organisationen haben zu der Demonstration in der Innenstadt aufgerufen.

Frauen verdienten rund einen Fünftel weniger als Männer, seien in Politik und Wirtschaft untervertreten und verrichteten den Hauptteil der unbezahlten Arbeit. Jeder Frau entgehe so pro Monat im Schnitt 600 Franken. Diese Gelder fehlten der Frau, ihrer Familie und ihrer Altersvorsorge - und sie fehlten auch bei den Steuereinnahmen.

Obligatorische Lohnkontrollen

Der Nationalrat müsse das Gleichstellungsgesetz mit wirksamen Instrumenten durchsetzen, fordern die Demonstrierenden. Dazu brauche es obligatorische Lohnkontrollen sowie Sanktionen für Firmen, die sich dagegen wehrten.

Die Gleichstellung sei vor 37 Jahren in der Verfassung verankert worden, das Gesetz dazu sei seit 22 Jahren in Kraft. Dennoch seien Macht und Geld auch heute unterschiedlich auf Frauen und Männer verteilt, erklärten Gewerkschaften, Parteien und unterstützende Organisationen im Vorfeld der Kundgebung.

Der Ständerat habe der Vorlage bereits die Zähne gezogen. Der Nationalrat solle am Montag den minimalen Bestimmungen zur Lohnkontrolle zustimmen. In der grossen Kammer ist ein knapper Entscheid zu erwarten: Die vorberatende Kommission hat zugestimmt, allerdings mit hauchdünner Mehrheit.

Folgt ihr der Nationalrat, müssen grosse Unternehmen künftig prüfen, ob sie Männern und Frauen für gleichwertige Arbeit gleich viel zahlen. Eine Minderheit aus SVP- und FDP-Vertretern beantragt, gar nicht erst auf die Vorlage einzutreten.

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