Die Gewerkschaft Syna fordert angesichts des zu erwartenden Wirtschaftsaufschwungs höhere Löhne vor allem für niedrige Einkommen und eine Stärkung der sozialen Auffangnetze. An der Delegiertenversammlung wurde die Befürchtung geäussert, dass auf das Corona- ein «Liberalisierungsvirus» folgt.
Portemonnaie Franken
Letztes Jahr hatten Schweizer im Schnitt weniger Lohn wegen der Teuerung. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der Corona-Krise drohe bereits neues Ungemach, heisst es in einer im Anschluss an die Delegiertenversammlung vom Samstag veröffentlichten Mitteilung.

Aus Arbeitgeberkreisen würden die altbekannten Forderungen aus dem «neoliberalen Giftschrank» auftauchen.

So werde das abgelehnte Rahmenabkommen als Vorwand missbraucht, um längere und noch flexiblere Arbeitszeiten und kürzere Erholungszeiten zu fordern und gleichzeitig die Sozialwerke anzugreifen.

In einer von den über 100 Teilnehmenden an der virtuellen Delegiertenversammlung beschlossenen Resolution wird unter anderem die Beteiligung der Arbeitnehmenden am wirtschaftlichen Aufschwung gefordert. Vor allem für Angestellte mit niedrigen Einkommen seien Lohnanpassungen überfällig.

Weiter fordert die Syna, dass die Leistungen der Arbeitslosenversicherung ausgebaut und Geld für Aus- und Weiterbildung zur Verfügung gestellt wird. Arbeitnehmende dürften nicht zu den Verlierern des beschleunigten Strukturwandels gehören.

Für die Finanzierung der Altersvorsorge sollten laut Syna die Erträge der Nationalbank eine nachhaltige Finanzierung mittragen. Es dürfe nicht auf Kosten der Frauen gespart werden.

Anstatt aufgrund eines ruinösen Steuerwettbewerbes die Leistungen des Service public ständig abzubauen, müssten die Grosskonzerne und Vermögenden mit einem Mindeststeuersatz ihren Beitrag für eine am Gemeinwohl orientierte Politik leisten. So könne eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder ein Gesundheitswesen ermöglicht werden, das sich nicht zu Lasten der Beschäftigten und Patienten gesundspare.

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