SVP fordert Abschuss von Krähen in Bern – Gemeinderat winkt ab
Die SVP fordert in einer Motion, dass Krähen in der Stadt Bern bald abgeschossen werden dürfen. Damit stösst sie jedoch auf Widerstand.

Das Wichtigste in Kürze
- In der Stadt Bern herrscht derzeit eine Krähenplage.
- Die Stadtberner SVP fordert nun in einer Motion, dass die Vögel abgeschossen werden dürfen
- Der Stadtrat wird über die Motion entscheiden müssen.
Im Kampf gegen die Krähenplage will die Stadtberner SVP zu rabiaten Mitteln greifen. Die Vögel sollen künftig abgeschossen werden. Doch der Gemeinderat winkt ab.
Die Idee sei «unverantwortlich und nicht zielführend». Selbst für erfahrene Jäger sei der Abschuss von Krähen nicht einfach, und generell sei das Schiessen in bewohnten Gebieten zu gefährlich.
Die Krähenplage ist in Bern ein Dauerbrenner. Vor allem im Nordquartier wird man um den Schlaf gebracht - besonders im Frühling, ehe die Jungtiere flügge sind.
Alle möglichen Massnahmen sind erschöpft
Alle möglichen Massnahmen wurden schon ausprobiert - doch das Entfernen von Nestern blieb ebenso erfolglos wie der Baumschnitt und der Einsatz von Falken. Uhu-Attrappen haben offenbar eine gewisse Wirkung, wenn man sie regelmässig bewegt, doch schlaue Krähen durchschauen auch diesen Trick.
Im Tierpark Bern werden Saatkrähen schon heute von Jägern kontrolliert geschossen. Doch die Zahl der Nester hat sich in dieser Gegend nicht verringert, wie der Gemeinderat in seiner am Montag publizierten Antwort festhält.
Stadtrat wird entscheiden
Über die Motion wird der Stadtrat entscheiden müssen. Die beiden SVP-Politiker fordern, dass der Berner Jägerverband die Grundeigentümer der Stadt im gezielten und fachmännischen Abschuss von Krähen instruiert.
Ausserdem soll die Stadt Prämien für erlegte Krähen zahlen. Dieser finanzielle Anreiz sei nötig, weil das Krähenschiessen für Jäger grundsätzlich eher unattraktiv sei und das Fleisch ja nicht verwertet werden könne, schreiben Mischler und Beuchat.