Infizierte des «Superspreader-Events» im Flamingo Club Zürich waren am selben Abend auch in mehreren anderen Lokalen unterwegs.
Im Zürcher Club «Flamingo» kam es zum ersten bekannten Superspreader-Fall des Landes. - Instagram
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor einer Woche kam es zu einem «Superspreader»-Fall im Zürcher Flamingo Club.
  • Ein Corona-Kranker steckte mindestens fünf weitere Partygänger-Freunde an.
  • Nun wird bekannt, dass die Gruppe in derselben Nacht auch noch weitere Clubs besuchte.

Die Schweiz hatte ihren ersten «Superspreader-Event». Ein Corona-Kranker stürzte sich am 21. Juni ins Zürcher Nachtleben. Im Flamingo Club in Zürich steckte er mindestens fünf weitere Partygänger an.

Alle Betroffenen gehören laut Club-Betreiber Vito Macchia einer Freundesgruppe an, die auf einer Clubtour waren. Nun wird bekannt: Die betroffenen sechs Personen waren am gleichen Abend auch in anderen Zürcher Clubs unterwegs.

Das berichtet der «Tages-Anzeiger» und schreibt: Drei von ihnen seien sogar den ganzen Tag gemeinsam unterwegs gewesen.

Nach Flamingo Club auch in anderen Lokalen

Die Zeitung zitiert einen 30-jährigen Mann, der zu jener Gruppe zählt und sich infizierte: «Wir waren mindestens noch in zwei weiteren Clubs». Gegen Mittag seien sie mit dem Auto nach Zürich gefahren und seien in zahlreichen Cafés und Restaurants eingekehrt.

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Coronavirus: In Bars und Nachtclubs müsste nebst dem Impf- oder Genesenennachweis künftig auch ein negatives Testresultat vorgewiesen werden können. - Keystone

Sie hätten zudem auch einige Zeit auf öffentlichen Plätzen am See verbracht. Dies erzählt der Mann, der anonym bleiben und die Namen der entsprechenden Örtlichkeiten nicht öffentlich nennen möchte.

Er sagt laut dem «Tages-Anzeiger» aber, dass er nach dem positiven Covid-Bescheid alle Lokalitäten per Telefon informierte.

Keine Club-Schliessung in Zürich

Wegen des «Superspreader-Event» im Flamingo Club befinden sich zurzeit knapp 300 Gäste und Angestellte des Clubs in Quarantäne. Die Behörden im Kanton Zürich sind jedoch besorgt.

Denn die Liste mit den Kontaktdaten der Besucher ist mangelhaft. Viele hätten falsche Adressen angegeben, so Gesundheitsdirektorin Nathalie Rickli (SVP) bei einer Pressekonferenz am Sonntag. Viele Partygänger hätten zudem die Kontaktermittler bei ihrer Nachforschungsarbeit beschimpft, so Rickli.

Natalie Rickli in Bern
Natalie Rickli in Bern vor der krisensitzung mit Bundesrat Alain Berset. - keystone

Trotzdem will die Regierung aktuell keine Zürcher Clubs schliessen. Die Zürcher Gesundheitsdirektorin zeigte sich aber davon enttäuscht, dass sich auch dieses Wochenende die Partygänger nicht an die Hygieneregeln hielten. Sie rief die Clubbetreiber dazu auf, die Identitätskarten der Besucher zu kontrollieren, «Fake-Namen reichen nicht.»

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