Pünktlich zum astronomischen Herbstanfang ist Sturmtief «Fabienne» am Sonntagabend mit Böen von bis zu Tempo 113 durchs Flachland gefegt.
Windböen in Schlieren ZH. - zVg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Sturmtief «Fabienne» hat in der Schweiz für einen windigen Sonntagabend gesorgt.
  • Es wurden Bäume ausgerissen und der Flugverkehr durcheinander gewirbelt.
  • In deutschen Bayern wurde eine Frau von einem umstürzenden Baum getötet.

Die Winde beim Sturm «Fabienne» erreichten örtlich Böen von über 100 Kilometern pro Stunde, wie der Wetterdienst Meteonews mitteilte. Auf dem St. Chrischona bei Basel wurde eine Windböe von Tempo 113 gemessen. In den Bergen erreichte der Sturm Orkanstärke. Auf dem Säntis SG und dem Chasseral BE blies es mit bis zu Tempo 132.

Die stürmischen Winde wurden begleitet von lokalen Gewittern und kräftigem Regen. Abgesehen von umgestürzten Bäumen und einer laut Medienberichten losgerissenen Fensterputz-Gondel am Flughafen Zürich wurde über grössere Schäden in der Schweiz zunächst nichts bekannt.

In Deutschland starb eine Frau

In Bayern (DE) hingegen hat «Fabienne» eine Frau das Leben gekostet. Die Spaziergängerin wurde auf einem Campingplatz bei Ebrach im Landkreis Bamberg von einem umstürzenden Baum getroffen, wie das Polizeipräsidium Oberfranken mitteilte. Die 78-Jährige habe schwerste Verletzungen erlitten und sei noch an der Unglücksstelle verstorben.

Zudem ist ein vierjähriger Junge ist in Baden-Württemberg von einem umstürzenden Baum lebensgefährlich verletzt worden. Der Junge sass nämlich in einem Auto, als eine grosse Buche umstürzte. Der Vierjährige erlitt schwere Kopfverletzungen. Drei weitere Familienmitglieder, die sich in dem Fahrzeug befanden, blieben laut der Polizei unverletzt. «Fabienne» sorgte in der Region auch für Überschwemmungen. In mehreren Teilen Deutschlands kam es wegen des Sturms zu Störungen im Bahnverkehr.

Jahrmarkt geräumt

In der Stadt Zürich war am Abend ein Teil des Bahnhofquais vorsichtshalber für den Verkehr gesperrt. Gründe waren laut Polizei der Sturmwind und die einsturzgefährdete Brandruine in der Nähe des Hauptbahnhofs.

Das vom Brand zerstörte Gebäude am Zürcher Bahnhofsplatz wird wegen den drohenden Windböen gesichert.
Das vom Brand zerstörte Gebäude am Zürcher Bahnhofsplatz wird wegen den drohenden Windböen gesichert.
Seit dem Brand ist das Gebäude einsturzgefährdet.
Seit dem Brand ist das Gebäude einsturzgefährdet.
Ende August hatte das mehrstöckige Gebäude gebrannt.
Ende August hatte das mehrstöckige Gebäude gebrannt.
Heftiger Sturm: Zürich bereitet wegen Sturm Bahnhofsquai-Sperrung vor - Nau

In Siebnen im Kanton Schwyz war der traditionelle Jahrmarkt am Sonntag vorsorglich bis am Montagmorgen unterbrochen worden. Sämtliche Stände und Chilbibahnen wurden geschlossen und der Markt geräumt, wie die Polizei mitteilte.

Flugzeuge mit grossen Verspätungen

Der Sturm wirbelte den Flugverkehr kräftig durcheinander. An den Flughäfen von Zürich, Basel und Genf kam es am Abend gemäss Fluginformationen bei praktisch allen Starts und Landungen zu grösseren Verspätungen von teils über einer Stunde. Einzelne Flüge etwa nach Österreich und Deutschland wurden gestrichen oder umgeleitet.

Am Flughafen Zürich waren vorübergehend keine Starts und Landungen erlaubt, wie aus Flugaufzeichnungen hervorging. Mehrere Flieger mussten durchstarten, andere Warteschlaufen drehen. Im Verlauf der Nacht flaute der Wind allmählich ab.

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