Gegen die Glarner Polizisten, die am Wochenende in Näfels GL auf fliehende Einbrecher schossen, wurde eine Strafuntersuchung ab dem Waffeneinsatz eröffnet.
Glarner Kantonspolizisten haben am Samstagabend mehrere Schüsse abgegeben, als sie drei mutmassliche Einbrecher in einem Auto verhaften wollten. (Symbolbild)
Glarner Kantonspolizisten haben am Samstagabend mehrere Schüsse abgegeben, als sie drei mutmassliche Einbrecher in einem Auto verhaften wollten. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Glarner Staatsanwaltschaft eröffnet eine Strafuntersuchung gegen einen Polizisten.
  • Der Beamte hatte am Samstag in Näfels GL zwei mutmassliche Einbrecher angeschossen.
  • Der Schusswaffeneinsatz wird jetzt durch eine ausserordentliche Staatsanwältin geklärt.

Die Glarner Staats- und Jugendanwaltschaft hat gegen Kantonspolizisten, die am Samstag in Näfels GL zwei mutmassliche Einbrecher anschossen, eine Strafuntersuchung eröffnet. Untersucht wird eine mögliche strafrechtliche Verantwortung der Beteiligten. Dazu soll auch der Hergang des Schusswaffeneinsatzes geklärt werden, wie das Departement Sicherheit und Justiz am Dienstag mitteilte.

Verfahren ist «Routineuntersuchung»

Die Eröffnung einer Strafuntersuchung nach einem Schusswaffeneinsatz der Polizei mit Verletzten sei ein Routinevorgehen, erklärte der Erste Staatsanwalt, Patrick Fluri, gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Der Regierungsrat setzt für die Untersuchung eine ausserordentliche Staatsanwältin ein. Für die Aufgabe wurde Bettina Groth von der Staatsanwaltschaft I in Zürich bestimmt. Mit der Einsetzung der ausserordentlichen Staatsanwältin sollen Interessenkonflikte vermieden werden.

Aufgrund der engen beruflichen Zusammenarbeit der Kantonspolizei und der Staats- und Jugendanwaltschaft gehe es darum, die Unabhängigkeit der Verfahrensleitung zu gewährleisten, erklärte Departementssekretär Arpad Baranyi auf Anfrage. Das Vorgehen entspreche der Praxis anderer Kantone in vergleichbaren Fällen.

Glarner Polizei schoss auf fliehende Einbrecher

Der folgenschwere Vorfall ereignete sich am vergangenen Samstagabend in Näfels. Mehrere Glarner Kantonspolizisten gaben mehrere Schüsse ab, als sie drei mutmassliche Einbrecher in einem Auto verhaften wollten.

Dabei erlitten zwei Männer im Alter von 32 und 29 Jahren Schussverletzungen. Der Ältere befand sich am Dienstag weiterhin in kritischem Zustand. Der Jüngere musste zwar ebenfalls in Spitalpflege, war aber ansprechbar.

Der dritte mutmassliche Täter flüchtete nach dem Vorfall. Er konnte bei einer Fahndung von der Polizei verhaftet werden. Bei allen drei Personen handelt es sich um albanische Staatsangehörige ohne Wohnsitz in der Schweiz. Nach aktuellem Kenntnisstand führten sie keine Waffen mit sich.

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