Die Stadtpolizei Zürich sucht neue Polizisten. Den Bewerbern wird der Job etwa mit dem Einsatz eines Wasserwerfers schmackhaft gemacht. Es hagelt Kritik.
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Die Stadtpolizei stellt in der aktuellen Kampagne den Berufswechsel in den Fokus. - Twitter @Stadtpolizei Zürich

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Stapo Zürich veröffentlicht ein neues Bewerbungs-Video.
  • Dieses sorgt wegen einer Wasserwerfer-Szene für Kritik.
  • Fabian Molina schüttelt den Kopf: Die Polizei sollte nicht wie eine Rambo-Truppe wirken.
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«Interessiert an einem Berufswechsel?» Die Stadtpolizei Zürich sucht mit einem neuen Werbe-Clip nach neuen Mitarbeitern.

Zu sehen: Eine Gärtnerin, die im einen Moment noch Blumen giesst. Dann schwenkt die Kamera um. Hinter ihr stehen plötzlich Polizisten in Vollmontur, der Garten-Schlauch wird zum Wasserwerfer. Dieser wird zum Beispiel an Demonstrationen eingesetzt.

Dass man ausgerechnet dieses Beispiel als Anreiz für den Polizisten-Beruf nimmt, sorgt in der Kommentar-Spalte auf Twitter für Kritik: «Wasser spritzen und mit Helm und Schild herumlaufen ist doch hoffentlich eher die Ausnahme?», fragt sich einer.

«Einst war die Polizei noch dein Freund und Helfer», schreibt jemand anderes.

Kopfschütteln bei SP-Molina

Auch SP-Nationalrat Fabian Molina schüttelt den Kopf.

Eine vertrauenswürdige und gut ausgerüstete Polizei sei für den Schweizer Rechtsstaat essenziell, schreibt er auf Anfrage. «In diesem Sinn sollte die Stapo unter allen Umständen den Eindruck vermeiden, eine Rambo-Truppe zu sein. Dieses Video ist sicher nicht hilfreich.»

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Der SP-Nationalrat Fabian Molina im Parlament. - Keystone

Stapo Zürich: «Legen viel Wert auf Sozialkompetenz»

Die Stadtpolizei rechtfertigt sich auf Anfrage von Nau.ch: «In unserer aktuellen Werbekampagne symbolisieren wir den Berufswechsel», so Judith Hoedl vom Mediendienst.

Man würde mit verschiedenen Sujets aus dem Polizeialltag arbeiten, etwa Einsätze der Bike Police oder der Wasserschutzpolizei. Und dazu gehöre eben auch der in diesem Clip abgebildete Ordnungsdienst-Einsatz.

Könnten Sie sich einen Berufs-Wechsel zur Polizei vorstellen?

Bewerber bräuchten unter anderem eine abgeschlossene Berufslehre, eine Matur oder ein abgeschlossenes Studium.

Hoedl: «Im Rahmen des Auswahlverfahrens werden alle Bewerbenden umfassend geprüft, damit sie den hohen charakterlichen Anforderungen an den Polizeiberuf gerecht werden. Dabei legen wir viel Wert auf Sozialkompetenz.»

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