Das Biotech-Start-up Cutiss aus Schlieren hat eine seiner Proben mithilfe einer SpaceX-Kapsel ins Weltall geschickt.
SpaceX Crew Dragon
Die Crew-Dragon-Kapsel auf einer Falcon 9 Rakete von SpaceX. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Cutiss will die Hautzellen und Gewebekulturen untersuchen.
  • Das Schweizer Start-up durfte eine seiner Proben ins Weltall schicken.
  • Dies mithilfe der Dragon-Kapsel von SpaceX.

Grosse Neuigkeiten für ein kleines Start-up aus der Schweiz: Das Schlierener Biotech-Jungunternehmen Cutiss hat eine Probe mit der Dragon-Kapsel von SpaceX zur Internationalen Raumstation ISS geschickt. Ziel ist es, die Auswirkungen der Mikrogravitation und der Strahlung insbesondere auf Hautzellen und Gewebekulturen zu untersuchen.

Das Start-up Cutiss, das 2017 von Forschern der Universität und dem Kinderspital Zürich gegründet wurde, will insbesondere die Auswirkungen von Mikrogravitation und Strahlung auf Dermiszellen und Gewebekulturen untersuchen lassen. «Die Wundheilung zum Beispiel benötigt im Weltraum deutlich mehr Zeit als auf der Erde», sagte der Innovationsmanager von Cutiss, Vincent Ronfard, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.

Doch bleibt die Forschung im Weltraum recht komplex, jeder einzelne Schritt wolle gut geplant sein. Insgesamt sollen die entsprechenden Versuche vier Wochen dauern. Das Programm ist Teil einer Zusammenarbeit mit der Firma SpacePharma, einem jurassischen Betreiber von automatisierten Minilaboren.

«Das Labor von SpacePharma ist voll automatisiert und wir können auf die Forschung nicht anders einwirken, als auf Knopfdruck bestimmte vorprogrammierte Entscheide zu treffen», so Ronfard.

Weitere Wissenschaftler an Zusammenarbeit interessiert

Nach Gesprächen mit Zürcher Universitätsprofessoren, die bereits Arbeiten im Weltraum durchgeführt haben, sei man schon seit Jahren an einem solchen Projekt interessiert gewesen. Ein Treffen mit den Vertretern von SpacePharma sei dann die Basis dafür gewesen, dass dieser Traum Wirklichkeit werden konnte.

Spannend werde es dann vor allem, wenn man die gleichen Prozesse auf der Erde repliziere. So könne man Unterschiede in der Genexpression oder der Proteinproduktion in Abhängigkeit von verschiedenen Umgebungen feststellen.

Weil man sich von der Arbeit im Weltraum derart viel verspricht, fasst das im Bio-Technopark in Schlieren ansässige Unternehmen bereits weitere Starts ins Weltall ins Auge. Man habe bereits Kontakte zu anderen Weltraumunternehmen sowie zu Wissenschaftlern in den USA geknüpft, die an einer Zusammenarbeit interessiert seien, hiess es.

In der Zwischenzeit will Cutiss erst einmal die Ergebnisse eines Phase-II-Forschungsprogramms vorlegen. In dessen Rahmen wird der von Cutiss entwickelte biogene Hautersatz Denovoskin bei erwachsenen und jugendlichen Brandopfern evaluiert.

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