Schweizer Jugis werden immer luxuriöser – Gäste wollen Bademantel

Wenn man an Ferien in Jugendherbergen denkt, kommen einem Kajütenbetten, Massenlager und einfaches Essen in den Sinn. Doch in einigen Jugis in der Schweiz sieht es heute ganz anders aus.

49 Schweizer Jugendherbergen gibt es. Vier davon werden mittlerweile als Wellness-Hostels angesehen. Wie der «Beobachter» berichtet, hat das oftmals mit Umbauten und Erneuerungen zu tun. Trotzdem bleiben die Luxus-Tempel Jugendherbergen.

Mit dem Umbau der Jugis verändert sich auch der Preis. Im Walliser wellnessHostel4000 in Saas-Fee zahlt man für eine Nacht im Doppelzimmer mit privatem Bad durchschnittlich 92 Franken pro Person. Mit inbegriffen ist das Frühstücksbuffet und Zugang zu Hallenbad, Wellness und Fitness.

Das Hostel wurde 2014 eröffnet und ist weltweit das erste seiner Art. Im grossen Wellness- und Fitness-Bereich «Aqua Allalin» gibt es neben Pool und Rutschbahn auch einen Wellness-Bereich.

Auch in Laax in Graubünden steht ein solches Wellness-Hostel. Das Wellness Hostel 3000 hat einen dazugehörigen Wellness-Bereich namens «Aua Grava». Auch dort gibt es einen Spa-Bereich, ein Hallenbad und vieles mehr.

Besonders am Hostel ist das kulinarische Angebot. Das Restaurant Biblau mit dazugehöriger Bar verfügt über ein Gourmet-Menü und Drinks. Auf der Karte findet man etwa den «Wellnessburger» oder das Sandwich mit Flank Steak.

2022 wurde das St-Luc renoviert und ist seither ein Wellness-Hostel – auch dort gibt es einen Spa-Bereich mit Hallenbad. In der Brasserie du Cervin gibt es verschiedene regionale und saisonale Gerichte, aber auch «sautierte Gambas».

Die Jugendherberge in Saignelégier im Jura ist offiziell kein Wellness-Hostel. Die Jugi gehört zum Jura Sport & Spa Resort. Gäste der Jugendherberge haben trotzdem einen luxuriösen Aufenthalt. Sie können das ganze Angebot des Resorts nutzen – inklusive Hallenbad, Spa-Bereich und Fitnesscenter.

Der Unterschied zwischen den «normalen» Jugendherbergen und den luxuriöseren ist für die Verantwortlichen manchmal schwierig.

Stefanie Krehhahn, Hostel-Managerin im Wellnes Hostel 3000 in Laax, schildert beim Beobachter von einem Missverständnis: «Einzelne Gäste fragen uns, warum kein Bademantel auf ihrem Zimmer liegt. Oder weshalb es keinen Fernseher oder eine Minibar hat. Wir erklären dann, dass wir ein Hostel und kein Hotel betreiben – und schon haben sie Verständnis.»