Viele Bähnler stehen kurz vor der Pension. Bald fehlen den Schweizer Bergbahnen die Fachkräfte. Deswegen sind sie nun auf der Suche nach «jungen Helden».
Schweizer Bergbahnen
Vor allem im Winter zählen Schneesportbegeisterte auf einen reibungslosen Ablauf bei den Bergbahnen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Den Schweizer Bergbahnen fehlt es bald an Personal.
  • In den nächsten fünf Jahren werden ein Drittel der technischen Leiter pensioniert.
  • Deswegen wurde die nationale Kampagne «Call for Heroes» lanciert.
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Die Arbeit bei den Schweizer Bergbahnen kommt mit viel Verantwortung – doch der Lohn ist meist bescheiden. Keine idealen Voraussetzungen, um Jugendliche für eine Ausbildung in der Branche zu begeistern.

Dementsprechend mangelt es den Seilbahnen an Nachwuchs. Doch dieser wäre dringend nötig. Denn in den nächsten fünf Jahren werden rund ein Drittel aller Bähnlerinnen und Bähnler pensioniert. Darüber berichtet das SRF in der «Tagesschau».

Um einen allfälligen Fachkräftemangel zu verhindern, handelt der Verband «Seilbahnen Schweiz» nun.

Seilbahnen suchen dringend Auszubildende

Laut der Vizedirektorin des Verbandes, Benedicta Aregger, sei der Beruf attraktiv – doch leider zu unbekannt. «Deswegen sind wir jetzt daran, eine nationale Kampagne zu lancieren, bei welcher über 50 Betriebe mitmachen», so Aregger. Der «Call of Heroes» (Deutsch: Ruf nach Helden) soll mehr Nachwuchs anlocken.

Zu der Kampagne gehören Schnuppertage. Bei diesen können sich Jugendliche mit ihren Eltern ein Bild von dem Alltag auf dem Berg machen, so die Vizedirektorin.

Sessellift Symbolbild
Den Schweizer Bergbahnen fehlt es an Nachwuchs. Rund ein Drittel aller Bähnler und Bähnlerinnen wird in den nächsten fünf Jahren pensioniert.
Benedicta Aregger
Der Beruf sei attraktiv, doch leider zu unbekannt, so die Vizedirektorin der Seilbahnen Schweiz Benedicta Aregger.
Gondel
Passagiere sitzen in einer Gondel der Eiger Express Bahn.
Bähnler
Gerade im Winter braucht es Bähnlerinnen und Bähnler, da viele Schneesportbegeisterte auf die Pisten wollen.

Aregger hört von vielen kreativen Lösungen, um den Personalmangel zu überbrücken. So auch beim Berner Skigebiet Gstaad. Dort verzögert sich der Ruhestand des technischen Leiters Jean-Pierre Urweiler. Das sei nicht so schlimm für den 70-Jährigen, denn er liebe seine Arbeit sehr.

Trotzdem könne er nun langsam seine Verantwortungen an Thierry Gerber weitergeben. Dieser befindet sich gerade in seiner Ausbildung.

Könnten Sie sich vorstellen, in einem Skigebiet zu arbeiten?

Wie erklärt sich der Neuling die Überalterung? «Wir haben einen Beruf, der noch nicht so erkannt ist», meint er gegenüber dem SRF. Die Ausbildung gebe es erst seit 2007. Zusätzlich sehen wohl viele die Berufung als Saison-Arbeit, was nicht der Fall sei.

Der junge Mann ist überzeugt von seinem Berufsziel. Besonders gefalle ihm die Abwechslung und die Arbeit im Freien.

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