Die SBB erlaubt in Ausnahmefällen Aufnahmen auf Geleisen. Doch die Sicherheit sei zu beachten. Dies lässt die Kosten explodieren.
SBB Geleise Foto
Bahngeleise im Zürcher Europaallee-Quartier. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Fotos auf oder an SBB-Geleisen sorgen immer wieder für Bedenken.
  • Doch mit einer Ausnahmebewilligung dürfen diese legal gemacht werden.
  • Die SBB sei bei solchen Shootings jedoch «sehr zurückhaltend».

Soziale Medien werden für viele Menschen in der Schweiz immer wichtiger. Das perfekte Sujet für ein Foto, um noch mehr Follower zu generieren ist das Ziel. Doch dies kann auch schnell einmal gefährlich werden. So beispielsweise, wenn man auf Bahngeleisen einen Schnappschuss tätigt.

Auch Moderatorin Sara Bachmann (39) wurde dies im vergangenen Oktober zum Verhängnis. Auf ein Fotoshooting neben einem Gleis folgte prompt eine Anzeige der SBB.

SBB dulden keine Fotos auf den Gleisen

«Das Betreten von Bahnanlagen ist lebensgefährlich und Privatpersonen können die Gefahren nicht richtig einschätzen», hiess es damals. Doch: Die Anzeige wurde schliesslich abgeschmettert, weil Bachmann das Gleis nicht wirklich betreten hatte. Stattdessen stand sie auf einem abgesperrten Perron.

Die Message aber war klar: Die SBB dulden keine inszenierten Fotos von Menschen auf den Gleisen.

Sara Bachmann SBB
Für dieses Foto, das nicht auf SBB-Gelände entstand, sollte Sara Bachmann eine Anzeige kassieren. - zVg

Nun setzt sich Brack.ch in die gleichen Nesseln. Als Werbung für Fotoalben wurde ein Hochzeitsfoto auf Geleisen des Güterplatz in Rapperswil Jona SG verwendet. Dies löste auf Twitter Bedenken aus.

SBB
Dieses mittlerweile gelöschte Foto von Brack.ch wurde durch die SBB bewilligt. - Twitter/Lokifuehrer

Sogar bei SBB-Mitarbeitern! Auf Twitter diskutieren ein Lokführer und der Projektleiter Sicherheit der SBB über das Bild. Letzterer empört sich: «Geht gar nicht. Das Fotografieren im oder am Gleis ist gefährlich und sollte vermieden werden.»

Bewilligte Aufnahme in Begleitung der SBB

Wie der mittlerweile gelöschten Diskussion zu entnehmen war, handelte es sich aber um eine bewilligte Aufnahme in Begleitung der SBB. Das lässt aufhorchen.

Die Bundesbahn bestätigt gegenüber Nau, dass Aufnahmen-Bewilligungen erteilt werden. Beispielsweise, wenn eine Absperrung notwendig ist oder die Aufnahmen ausserhalb des öffentlich zugänglichen Bereichs gemacht werden.

Doch dafür muss ganz schön tief in die Tasche gegriffen werden. Eine Bewilligung am Zürcher Hauptbahnhof kostet für einen ganzen Tag 2000 Franken. Oben drauf kommt noch die Begleitung für 150 Franken pro Stunde sowie Mitarbeiter.

«Da darf kein Fehler passieren»

Pressesprecher Daniele Pallecchi rechtfertigt die hohen Kosten mit der Sicherheit. «Da darf zu keinem Zeitpunkt ein Fehler passieren.» Doch liefern solche Aufnahmen, wie sie Brack.ch verwendet hat, nicht doch ein falsches Vorbild?

«Bezüglich solcher Aufnahmen sind wir sehr zurückhaltend, das ist korrekt», so Pallecchi. Brack.ch jedenfalls hat das Foto gewechselt. Grund dafür sei laut der Twitter-Konversation, dass man die Sicherheitsvorkehrungen nicht sehen konnte.

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