Reste eines römischen Gebäudes in Cham ZG letztmals zugänglich

Die 2023 entdeckten römischen Gebäudereste in Cham können am Samstag letztmals besichtigt werden.

Raumaufteilung
Blick auf einen Teil der freigelegten Mauern mit bereits erkennbarer Raumaufteilung. Im Raum im Bildvordergrund sind noch Reste der Bodenkonstruktion erhalten. - ADA Zug, David Jecker

Die 2023 in einem Chamer Kiesabbaugebiet entdeckten Reste eines römischen Gebäudes können am kommenden Samstag letztmals besichtigt werden. Der Fundort im Äbnetwald gibt Aufschlüsse zum Leben vor 2000 Jahren. Die Entdeckung des römischen Gebäudes waren 2023 eine Überraschung.

Auf die Reste gestossen war das Amt für Denkmalpflege und Archäologie, als es im Kiesabbaugebiet zwischen Niederwil, Oberwil und Knonau Rettungsgrabungen durchführte. Die Rettungsgrabungen werden seit über 30 Jahren durchgeführt. Archäologinnen und Archäologen untersuchen dabei mit rund einem Jahr Vorsprung die obersten Schichten des Kieshügels, bevor er abgetragen wird.

Römisches Steingebäude nach hundert Jahren

Die Steinmauern im Äbnetwald waren 2023 der erste Fund römischer Steingebäude im Kanton Zug seit 100 Jahren. Wie die Direktion des Innern mitteilte, legten die Fachleute ein rund 520 Quadratmeter grosses Bauwerk mit seinem Mauern, Böden, Wegen und Objekten frei. Dabei konnte eine 24 Meter lange Mauer im Süden der Anlage komplett erfasst werden.

Funde deuten darauf hin, dass das Gebäude zumindest teilweise ein Ziegeldach hatte. Auch Gefässscherben, Eisen- und Glasfunde sowie Knochenfragmente kamen bei den Grabungen zum Vorschein. Diese Funde erzählten vom Leben im Äbnetwald vor 2000 Jahren, teilte die Direktion des Innern mit.

Handelsbeziehungen der Römer

Sie würden auch Auskunft zu den Handelsbeziehungen geben. Das Geschirr stamme aus dem Gebiet des heutigen Frankreichs, Lebensmittel wie Öl und Wein kamen aus dem Mittelmeerraum. Bis Ende Jahr werden die Umfassungsmauern und die Innenbebauung abgeräumt und die Flächen auf Spuren von Vorgängerbauten überprüft, wie es weiter hiess.

Anschliessend werden die Steine der Mauern im Kieswerk rezykliert. Für die Bevölkerung bietet sich am 24. Mai die letzte Gelegenheit, die Ausgrabungen vor Ort anzuschauen. Der Grabungsort ist von 10 bis 16 Uhr geöffnet, es gibt Führungen.

Der Anlass wird im Rahmen des Tages der offenen Türe des Baustoffunternehmens Risi AG durchgeführt.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Ella Experten
97 Interaktionen
Gefahr?
Zoë Më
12 Interaktionen
«Tracht»

MEHR AUS ZUG

Zug
75 Interaktionen
In Zug
OYM Hall EV Zug
4 Interaktionen
Stadion des EVZ