Region Basel weibelt beim Bund für den Tiefbahnhof
Die beiden Basler Kantone fordern, dass der Bund das Projekt Tiefbahnhof Basel SBB in den nächsten Bahnausbauschritt nimmt. 2026 fällt die Entscheidung.

Das Wichtigste in Kürze
- Basel-Stadt und Baselland setzen sich beim Bund für den Tiefbahnhof Basel SBB ein.
- Dieser soll das Projekt in den nächsten Bahnausbauschritt inkludieren.
- Wegen des antizipierten Bevölkerungswachstums sei dieser Bahnausbau umso wichtiger.
Der Tiefbahnhof Basel soll in den nächsten Bahnausbauschritt des Bundes kommen. Dies haben die Regierungen von Basel-Stadt und Baselland sowie die Handelskammer am Donnerstag in einer gemeinsamen Resolution gefordert.
Demnach soll der Tiefbahnhof für Basel wie auch der Viertelstundentakt im Fricktal in die Botschaft 2026 des Bundes aufgenommen werden. Der Tiefbahnhof Basel SBB stelle eine sinnvolle erste Etappe für das Herzstück des S-Bahn-Netzes dar.

«Wir wollen diese Forderung lautstark in Bern deponieren», sagte die Basler Bau- und Verkehrsdirektorin Esther Keller (GLP) vor den Medien. «Nur mit diesem Tiefbahnhof wird die S-Bahn das nötige starke Rückgrat sein können.» Dies sagte der Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektor Isaac Reber (Grüne).
Projekt findet grossflächig Anklang
Unterstützung kommt auch aus der Wirtschaft. Martin Dätwyler, Direktor der Handelskammer beider Basel, hielt fest, dass die jetzige Infrastruktur an ihre Grenzen stosse. Es wird mit einem erheblichen Wachstum der Bevölkerung und der Arbeitskräfte in den nächsten zwei Jahrzehnten gerechnet. Deshalb sei es wichtig, sich gebündelt für diesen Bahnausbau starkzumachen.
Auch die Bundesparlamentarierinnen und -parlamentarier beider Basel aus sämtlichen Fraktionen unterschrieben die Resolution. Von Links bis Rechts wollen sie alle im National- und Ständerat Überzeugungsarbeit leisten, damit das Basler Grossprojekt berücksichtigt wird.
Sie hoffe, dass dieses Anliegen auch in der übrigen Schweiz Gehör finde, sagte die Baselbieter Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter (Mitte). Daher sei das überparteiliche Engagement wichtig. «Wir sind die einzige Metropolitanregion, die noch kein so gut ausgebautes S-Bahn-Netz hat. Hier besteht Nachholbedarf», sagte die Basler Ständerätin Eva Herzog (SP).
Tunnel soll Tiefbahnhof mit Innenstadt verbinden
Im Jahr 2026 wird der politische Entscheid fallen, um die bereits begonnene Projektierung weiterführen zu können. Ist diese Hürde geschafft, könnte der Bau für den Tiefbahnhof in den 2030er-Jahren beginnen. Dies sagt Marco Galli, Koordinator für den Bahnknoten beim Basler Bau- und Verkehrsdepartement. Dabei werde der unterirdische Bahnhof dann etappenweise unter der bestehenden Gleisanlage gebaut.

Vom künftigen Tiefbahnhof aus soll das Herzstück als unterirdische Verbindung durch die Stadt dienen. Tunnels sollen den Tiefbahnhof mit der vorgesehenen Station Mitte in der Innenstadt sowie mit den bestehenden Bahnhöfen St. Johann und Badischer Bahnhof verknüpfen. Somit soll es einen östlichen Ast des Herzstücks in Richtung Deutschland sowie einen Westast nach Frankreich geben.
Das Bundesparlament beschloss im Jahr 2019 im Rahmen des Ausbauschritts 2035 dafür Projektierungsmittel von 100 Millionen Franken. Der Bund schätzt die Kosten für den Tiefbahnhof und das Herzstück auf rund 9 Milliarden Franken.