In der Basler Polizei fehlen aktuell 92 von insgesamt 700 Stellen, was die Einsatzbereitschaft gefährdet. Polizisten aus Deutschland sollen Abhilfe schaffen.
Polizei Basel-Stadt
Fast jede siebte Stelle der uniformierten Polizei von Basel-Stadt ist unbesetzt. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Basler Polizei sucht deutsche Polizisten wegen akutem Personalmangel.
  • Bei den uniformierten Beamten sind 92 von 700 Stellen derzeit unbesetzt.
  • Die Gründe: Niedrige Löhne und herausfordernde Arbeitsbedingungen in der Stadt.
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Die uniformierte Basler Polizei leidet unter einem Personalmangel, der sich kontinuierlich verschärft. Aktuell sind von den 700 verfügbaren Stellen 92 unbesetzt, was einem Anteil von 13 Prozent entspricht. Die Basler Justiz- und Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann (LDP) möchte deshalb im Ausland Polizisten rekrutieren.

Wie die «BaZ» berichtet, ist das Zielland der Basler Rekrutierungsbemühungen Deutschland. Einerseits wegen der Sprachkenntnisse, andererseits weil der Basler Lohn dort nach wie vor attraktiv ist. Eymann betont: «Wir haben augenblicklich recht viele Bewerbungen aus Deutschland. Alle paar Tage kommt eine rein- Das ist ein Hoffnungsschimmer.»

Finden Sie es eine gute Idee, Polizisten aus dem Ausland zu rekrutieren?

Durch die Medienberichterstattung über den akuten Personalmangel in Basel würden deutsche Polizeibeamte auf die Situation in der Stadt aufmerksam gemacht, sagt Eymann weiter. «Wir können sie aber nicht einfach nehmen. Sie müssen unsere Verhältnisse und unsere Gesetze kennen und auch eine mit der unseren vergleichbare Polizeiausbildung haben.» All dies müsse geprüft werden.

Aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten vor Ort wird auch in Betracht gezogen, dass zukünftige Polizeibeamte aus Deutschland in grenznahen Gemeinden wohnen dürfen. Die Justiz- und Sicherheitsdirektorin bemerkt: «Ich bin die Einzige im Departement, die in Basel Wohnsitzpflicht hat» Dies bedeutet, dass Polizistinnen und Polizisten möglicherweise in der Zukunft auch Grenzgängerinnen und Grenzgänger sein könnten.

Arbeitsbedingungen und tiefer Lohn sind Grüne für Polizeimangel

Warum fehlt es im Kanton Basel-Stadt aber überhaupt an uniformierten Polizisten? Die Gründe dafür liegen laut Eymann in den herausfordernden Arbeitsbedingungen sowie beim Lohn. «Ein Polizist bekommt hier zu Beginn seiner Karriere exakt 4841 Franken brutto. Gemäss dem diesjährigen Ranking des Nachrichtenmagazins ‹Watson› belegen wir damit in der Schweiz den zweitletzten Platz.»

Nur Baselland zahlt laut dem Ranking mit 4788 Franken noch weniger als Basel-Stadt und belegt damit den letzten Platz. Genf ist Spitzenreiter mit einem Bruttolohn von 6830 Franken pro Monat. Auch Basler Nachbarkantone liegen weit vorne: Aargau mit 6077 Franken, Solothurn mit 5308 Franken.

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Die Basler Justiz- und Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann (LDP) sucht neu Polizisten aus Deutschland. - Kantonspolizei Basel-Stadt

Zusätzlich zu den eher niedrigen Gehältern sind die arbeitsintensiven Bedingungen im urbanen Umfeld ein weiterer Faktor für den Polizistenmangel in Basel. Es gibt eine breite Palette von Aufgaben: Bekämpfung von Gewaltverbrechen, soziale Unterstützungsdienste, Unfallbewältigung, Drogenkriminalität, Demonstrationen sowie der Sicherung von Fussballspielen.

Immer wieder sind Polizisten ob des Dauerstresses in ruhigere ländliche Kantone gewechselt oder haben gar den Beruf verlassen, heisst es in dem Bericht. Eymann warnt: «Das kann mit der Zeit gefährlich werden. Der Verlust an Personal wird sich irgendwann auf die Sicherheit auswirken. So weit sind wir aber dank der getroffenen Sofortmassnahmen noch nicht.

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