Ein falscher Initiant und eine falsche Waffen-Bezeichnung. SRF-Satiriker Michael Elsener wird für sein «Late Update» zum Waffenrecht vom Ombudsmann gerügt.
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Für seine «Lateupdate»-Ausgabe zur Waffenrechts-Abstimmung wird Satiriker Michael Elsener vom SRG-Ombudsmann gerügt. - Screenshot SRF
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am 19. Mai stimmt das Schweizer Stimmvolk über das redividierte Waffengesetz ab.
  • SRF-Satiriker Michael Elsener widmete sein «Late Update» Ende Februar dem Waffenrecht.
  • SRG-Ombudsmann Roger Blum unterstützt eine Beanstandung der Sendung teilweise.

«Jeder Schweizer soll mit einer Waffe rumlaufen», so begann SRF-Satiriker Michael Elsener sein «Late Update» Ende Februar. Diese Aussage mache nicht er, sondern Jean-Luc Addor, Chef des Waffen-Vereins Pro Tell. «Die haben es gerade fertig gebracht, ein Referendum einzureichen», sprudelt Elsener weiter.

Und da beginnt es schon. Die Sendung vom 24. Februar 2019 wurde nämlich beanstandet, da sie falsche Fakten verbreitet habe. Wie nun SRG-Obmudsmann Roger Blum mitteilt, gibt er der Beanstandung teilweise recht.

Falscher Initiant, falsches Maschinengewehr

In der Beanstandung wird gleich zu Beginn kritisiert, dass der Verein Pro Tell nicht die Initiantin des Referendums sei. Sondern die «Interessengemeinschaft Schiessen Schweiz». Die zuständige Redaktion rechtfertigt, Jean-Luc Addor sei Vizepräsident des Referendumskomitees. Zudem unterstütze Pro Tell das Referendum.

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SRF Elsener bezeichnete SVP-Nationalrat Jean-Luc Addor und seinen Verein Pro Tell als Initiant des Referendums. - Screenshot SRF

Letzterem gibt SRG-Obmudsmann zwar recht, aber: «Diese Sequenz war ungenau.» Doch schlussendlich stimme der Schweizer Souverän nicht über die Initianten ab, sondern den Inhalt des Waffenrechts. Und auch da hebt er den Mahnfinger.

So hätte Elsener punkto Registrierung einen falschen Eindruck erweckt. Für eine Pistole mit einem Magazin von mehr als 20 Schuss brauche es künftig bloss eine Registrierung. Bisher habe es keine gebraucht, so der SRF-Satiriker. «Diese Aussage hatte manipulativen Charakter», so Blum.

Noch deutlicher wird er beim Ausdruck «Maschinengewehr» statt «Sturmgewehr». Die Redaktion rechtfertigte, in der Alltagssprache brauche man niemals letztreren. Für Blum steht fest: «Ein Sturmgewehr ist definitiv kein Maschinengewehr.» Dies sei schon rein äusserlich feststellbar.

Zu einfache Argumentation der zuständigen SRF Redaktion

In einigen Punkten verteidigt der Ombudsmann aber auch die Freiheit einer Satire-Sendung. So beispielsweise ein Sketch, in dem Gewehre an die Haushalte verteilt wurden. «Das war vollendete Satire!»

Aber Blum kritisiert, die zuständige Redaktion bei SRF mache es sich mit ihrer Argumentation zu einfach. «Man kann nicht alles einfach der Satirefreiheit unterordnen.»

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