Bei einem Flugversuch der Armee wurden über dem Napfgebiet Flares-Täuschkörper abgeworfen. Die Metallrückstände müssen Soldaten nun wieder einsammeln.
armee napfgebiet
Armeeangehörige suchen im Napfgebiet nach Rückständen der von einem Armasuisse-Helikopter ausgestossenen Flares-Täuschkörpern. - sda - Bild VBS/DDPS

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach einer Flugübung fand ein Landwirt Metallplättchen auf seiner Weide im Napfgebiet.
  • Diese stammen von einem Helikopter und müssen nun von der Armee eingesammelt werden.
  • Die Metallplättchen könnten gefährlich für Tiere werden.
Ad

Es ist ein skuriller Anblick: Dutzende Soldaten der Schweizer Armee stehen auf einer Wiese im Napfgebiet, ihr Blick ist starr auf den Boden gerichtet. Manchmal geht einer von ihnen in die Hocke und wirft etwas in ein kleines Säckchen. Es ist ein verbranntes Metallplättchen.

Was macht die Armee im Napfgebiet?

Diese Plättchen kamen dorthin, als am 18. April über dem Napfgebiet eine Flugübung der Armee durchgeführt worden war. Dabei stiess ein Armasuisse-Helikopter Flares-Täuschkörper aus.

Armee Napfgebiet
Ein Helikopter stösst Flares-Täuschkörper aus (Symbolbild). - Keystone

Nur wenige Tage danach beklagte sich ein Landwirt, weil er ein verbranntes Metallplätchen auf seiner Weide gefunden hatte. Seither ist ein Teil der Armee im Napfgebiet beschäftigt und säubert die Umgebung von den Metallrückständen.

Was sind Flares-Täuschkörper?

Flares-Täuschkörper dienen nach Angaben von Armasuisse vom Dienstag zur Selbstverteidigung und zum Abwehren von Lenkwaffen mit Infrarot-Suchkopf. Dieser Suchkopf kann heisse Triebwerke von Flugzeugen oder Helikoptern erfassen, sodass die Lenkwaffe dieses Ziel dann selbstständig ansteuern kann.

Waren Sie in der Armee?

Die Sensoren des Flugzeuges oder des Helikopters können eine näher kommende Lenkwaffe feststellen. Dann stossen sie zur Abwehr des Angriffs automatisch metallene Flares-Täuschkörper aus. Diese beginnen zu brennen und können die Lenkwaffe so ablenken.

Von Helikopter abgeschossen

Im Napfgebiet in der Zentralschweiz waren am 18. April bei einem Versuch Flares-Täuschkörper von einem Cougar-Helikopter ausgestossen worden, in Höhen ab 2000 Metern über Meer, wie Armasuisse schrieb. Zwei Tage später berichtete ein Landwirt über dünne, abgebrannte schwarze Metallplättchen auf seiner Weide.

Nachdem ein Schadenexperte des Verteidigungsdepartements die Lage beurteilt hatte, rückten am Dienstag Armeeangehörige aus. Die Gefährdung von Nutztieren solle möglichst verhindert werden, so Armasuisse. Zudem wurde bei der Militärjustiz eine vorläufige Beweisaufnahme beantragt.

Die Luftwaffe setzt Flares-Täuschkörper bei F-5-Kampfjets (Tiger), F/A-18-Kampfjets und Cougar-Helikoptern ein.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

HelikopterLuftwaffeSchweizer Armee