Die AGBs der SwissID – der Nachfolgerin der 2010 vorgestellten SuisseID – werden geändert, ohne die Kunden darüber aufzuklären.
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Christian Weber, Projektleiter SuisseID, zeigt seine Karte während der Präsentation im Mai 2010. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die SwissID führt neue AGBs ein – ohne die Kunden darüber transparent zu informieren.
  • Das sorgt bei Kunden für Unmut. Nächstes Mal will das Unternehmen transparenter vorgehen.

Mit der SwissID – der Nachfolgerin der SuisseID – kann man sich bei Schweizer Onlinediensten einloggen. Und künftig soll man damit sogar Zugtickets kaufen oder Medikamente bestellen. Das Konzept ist eigentlich erfolgreich: Mittlerweile haben fast eine Million Menschen eine solche digitale Identität.

Nun sorgt die SwissID aber für Ärger – mit der Einführung von neuen AGBs, wie das SRF schreibt.

Grundsätzlich ist es ein ganz normaler Vorgang. Allerdings geht die SwissSign Group – Anbieterin der SuisseID und der SwissID – ziemlich intransparent vor.

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SwissID, die Nachfolgerin der SuisseID, soll für «Win-Win» auf beiden Seiten sorgen – mometan ärgert sie aber die Anwender (im Bild: Dieter Bambauer, Leiter PostLogistics, VR SwissSign). - Keystone

Keine Erklärung über Änderungen

Die Gruppe informierte zwar die Kunden per E-Mail über die Änderung. Diejenigen, die den Dienst aber weiterhin nutzen, akzeptieren die neuen AGBs – respektive müssen sie akzeptieren. Wenn man damit nicht einverstanden sei, soll man die SwissID nicht mehr nutzen und das Konto löschen. Das teilt das Unternehmen in dem Mail mit.

Zudem wird auch nicht erklärt, was an den Geschäftsbedingungen geändert wurde und was der Grund dafür ist. Im Prinzip nichts Aussergewöhnliches: Die meisten Unternehmen gehen bei der Einführung von neuen AGBs ähnlich vor.

Allerdings handelt es sich hier um eine Firma, die eine offizielle Identität anbietet und deshalb «über heikle persönliche Daten verfügt». Das schreibt das SRF weiter.

Da ist Intransparenz und Kundenunfreundlichkeit das Gegenteil von dem, was man erwartet. Das meint auch Adrian Lobsiger, eidgenössischer Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragter, gegenüber SRF: «Ich finde diese Mitteilung unglücklich.» Gerade in diesem speziellen Fall sei es sehr wichtig, «mit welcher Sprache man dem Bürger gegenüber tritt».

«Beim nächsten Mal transparenter»

Auf sozialen Medien machen viele Kunden ihrem Ärger Luft und beschweren sich über die Intransparenz. User bezeichnen die Kommunikation als «Frechheit» und die SwissID als «Totgeburt».

Dass das Vorgehen bei den Betroffenen nicht gut ankam, realisierte auch die SwissSign Group. Mediensprecher Thomas Kläusli sagte zu SRF: «Beim nächsten Mal werden wir transparenter und kundenfreundlicher kommunizieren.»

Update: Seit vergangenem Mittwoch sind auf Swissid.ch/agb die wichtigsten Änderungen der neuen AGB transparent ausweisen.

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