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Museum Tinguely Basel zeigt soziale Bewegungen im Bewegtbild

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Basel,

Oliver Ressler vereint Videokunst, Dokumentarfilm und Aktivismus. Das Museum Tinguely in Basel zeigt seine erste Einzelausstellung in der Schweiz.

Museum Tinguely
Das Museum Tinguely in Basel widmet Oliver Ressler seine erste Einzelausstellung in der Schweiz. (Archivbild) - keystone

Oliver Ressler bringt den Widerstand gegen eine Porsche-Teststrecke und Internierungslager auf Bildschirme. Der Österreicher bewegt sich mit seinen Installationen zwischen Videokunst, Dokumentarfilm und Aktivismus. Das Museum Tinguely in Basel widmet ihm seine erste Einzelausstellung in der Schweiz.

«Ich glaube nicht an die Neutralität, das ist eine bürgerliche Chimäre», sagte Ressler am Dienstag beim Medienrundgang. Er antwortete damit auf die Frage, weshalb er sich lieber als Künstler denn als Journalist bezeichne. Er erhebe mit seiner Arbeit keinen Anspruch auf Ausgewogenheit.

Dieses Prinzip zieht sich durch seine Videoinstallationen. Sie widmen sich Themen wie Demokratie, Ökologie, Migration und zivilem Ungehorsam und geben dabei Betroffenen und Protestbewegungen eine Stimme.

Kampf um Natur im Fokus

Dies ist auch bei seinem neuesten Video in der aktuellen Ausstellung der Fall: «We Are the Forest Enclosed by the Wall» (2025). Thema ist der Widerstand gegen den Ausbau einer Teststrecke des Sportwagenbauers Porsche in Süditalien. Diesem Vorhaben hätte einer der letzten Steineichenwälder der Region zum Opfer fallen sollen. Die Videoinstallation lässt Aktivistinnen und Aktivisten zu Wort kommen.

Im gleichen Ausstellungsraum befindet sich eine etwas ältere 8-Kanal-Videoinstallation, «What is Democracy?» (2009). Ressler stellte diese Frage mehreren Menschen in Städten wie New York, Amsterdam, Moskau und Tel Aviv. Seiner Meinung nach ist diese kritische Auseinandersetzung mit dem Staatswesen gut gealtert, da gerade jetzt die Demokratie vielerorts durch rechte Tendenzen gefährdet sei, sagte Ressler.

Verborgene Geschichten

Die Ausstellung findet im Untergeschoss des Museums versteckt eine Fortsetzung. In einer Nische, kaum grösser als ein Fotoautomat, flimmert Resslers Dokumentarfilm Anubunim (2017). Er handelt vom Pazifikstaat Nauru, der durch den Phosphatabbau grossteils unbewohnbar geworden ist und sich im Dienste Australiens mit einem Flüchtlingslager eine neue Einnahmequelle verschaffen will. Der Film besteht unter anderem aus Videomaterial von Whistleblowern, welche die dortigen Zustände zeigen.

Die Ausstellung «Oliver Ressler. Scenes form the Invention of Democracy» dauert vom 24. September 2025 bis am 1. März 2026.

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