Ein Mann, der Mädchen aus Osteuropa sexuell missbraucht und gefilmt haben soll, wurde zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren verurteilt.
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Ein Mann, der mehrere Mädchen aus Osteuropa missbraucht haben soll, muss für acht Jahre hinter Gitter. (Symbolbild) - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Mann soll mehrere Mädchen aus Osteuropa sexuell missbraucht und gefilmt haben.
  • Nun wurde er vom Kreisgericht Toggenburg zu acht Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
  • Die Staatsanwaltschaft, die 15 Jahre Haft gefordert hatte, kündigte Berufung an.

Das Kreisgericht Toggenburg hat einen 65-jähriger Mann zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren verurteilt. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, fünf- bis zwölfjährige Mädchen aus Osteuropa sexuell missbraucht zu haben.

Gleich nach der Bekanntgabe des Urteils kündigte die Staatsanwaltschaft Berufung an, wie tagblatt.ch berichtete.

In der Verhandlung vom 21. August hatte die Anklage eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren gefordert. Sowie eine stationäre Massnahme nach Artikel 59, eine sogenannte «kleine Verwahrung».

In seinem Antrag war der amtliche Verteidiger von einer Freiheitsstrafe von maximal vier Jahren ausgegangen.

Tiefere Freiheitsstrafe

Das Kreisgericht sprach in seinem gestern Dienstag bekanntgegebenen Urteil den 65-Jährigen schuldig: der mehrfachen sexuellen Nötigung, der Schändung und der sexuellen Handlungen mit Kindern. Ebenso der Pornografie, der Anstiftung zu sexuellen Handlungen mit einem Kind sowie der Anstiftung zur Herstellung von Pornografie.

Es verurteilte ihn zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren. Dabei wird die Untersuchungshaft von 491 Tagen sowie der vorzeitige Strafvollzug von 1294 Tagen angerechnet. Insgesamt sass der Beschuldigte damit beinahe fünf Jahre in Haft.

Das Gericht verfügte weiter eine ambulante Massnahme während des Strafvollzugs. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Grundlage des Verfahrens war der Fund von 2700 Fotos und 150 Filmen mit kinderpornografischen Aufnahmen auf einem Datenträger des Angeklagten. Er hatte die Bilder im Toggenburg, aber auch in Frankreich und Deutschland in Hotelzimmern und Ferienhäusern zumeist selber produziert.

Mädchen aus Osteuropa missbraucht und gefilmt

Eines der Opfer ist ein damals fünfjähriges Mädchen aus der Slowakei. Es war bei den zahlreichen Treffen in Begleitung seiner Mutter war. Fotografiert und gefilmt wurde weiter ein zehnjähriges Mädchen aus Polen. Dieses hielt sich über zwei Jahre jeweils allein mit dem Angeklagten in diversen Hotelzimmern auf.

Der Mann habe die beiden Mädchen immer wieder sexuell missbraucht und sich dabei gefilmt, warf ihm die Anklage vor.

Der Mann sass zeitweise in Polen in Untersuchungshaft. Während dieser Zeit schickte ihm eine Frau aus der Ukraine per Mail Sexbilder ihrer damals siebenjährigen Tochter. Daraus entwickelte sich eine Art Geschäftsbeziehung: Der Mann soll bei der Frau gegen Geld pornografische Aufnahmen bestellt haben. Dabei gab er konkrete Anweisungen, welche Posen das Kind einzunehmen hat.

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