Der Kanton Luzern steht unter Spardruck. Besonders zu spüren bekommen dies die Lehrer. Doch trotzdem bleiben sie dem Kanton treu.
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Lehrerin in einem Klassenzimmer. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen Sparmassnahmen erhalten Luzerner Lehrern weniger Lohn und müssen mehr unterrichten.
  • Der Lehrerverband befürchtete Schwierigkeiten beim Besetzten der Stellen.
  • Nun zeigt sich, dass im Kanton Luzern fast alle Lehrerpensen besetzt sind.

Der Kanton Luzern muss sparen und dies macht er unter anderem bei der Bildung. Eine besonders heiss diskutierte Massnahme war der zusätzliche schulfreie Tag in den Volksschulen. 39'000 Schüler mussten an einem Donnerstag im März zuhause bleiben.

Doch gespart wird auch bei den Lehrern. Sie erhalten weniger Lohn und müssen dafür eine Lektion pro Woche mehr unterrichten. Der Luzerner Lehrerinnen- und Lehrerverband befürchtete darum, dass die Volksschule deutlich an Attraktivität einbüsst und Stellen künftig schwierig zu besetzen sind. Und auch der Leiter der kantonalen Dienststelle Volksschulbildung Charles Vincent dachte, dass unter Umständen mittelfristig ein Imageschaden entstehen könne.

Fast alle Stellen besetzt

Doch nun zeigt sich, dass in Luzern fast alle Stellen besetzt werden konnten. Wie die «Luzerner Zeitung» schreibt, seien – im Gegensatz zu anderen Kantonen wie Zürich, Aargau oder Bern – nur noch Kleinpensen frei. Im Kanton seien derzeit also Angebot und Nachfrage fast deckungsgleich, so Vincent.

Wieso zieht es aber Luzerner Lehrer nicht in einen Kanton wie Zürich oder Bern, wo sie einen besseren Lohn erhalten? Für die Präsidentin des kantonalen Lehrerverbands Annamarie Bürki gibt es eine einfache Erklärung: «Die Anfangslöhne der Lehrpersonen im Kanton Luzern sind ähnlich hoch wie anderswo. Die mangelnde Lohnentwicklung wirkt sich vor allem bei Lehrern aus, die schon ein paar Jahre im Dienst sind», erklärt sie gegenüber dem Blatt.

Attraktive Ausbildungsstätte mit PH Luzern

Für Einsteiger ist also Luzern ähnlich attraktiv wie die anderen Kantone. Später würden sie wohl meist im Kanton bleiben, weil sie Familie hätten und so schnell nicht den Kanton wechseln wollen, so Bürki. Hinzu kommt, dass die Erhöhung der Unterrichtszeit rückgängig gemacht wird, sobald es die Finanzlage zulässt. «Das zumindest verspricht der Regierungsrat, und darauf vertrauen die Luzerner Lehrer.»

Ein weiterer Punkt fügt Vincent an: Mit der pädagogischen Hochschule verfüge der Kanton über eine attraktive Ausbildungsstätte für Lehrer. Und diese boomt: 18 Prozent mehr Anmeldungen als im Vorjahr verzeichnete die PH Luzern in diesem Jahr.

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