Literaturfestival Leukerbad mit so vielen Mitwirkenden wie nie
An der 25. Ausgabe des Internationalen Literaturfestivals in Leukerbad werden 45 Mitwirkende erwartet - mehr als je zuvor. Zudem versprechen die Veranstalter ein Programm, das - wie schon die Solothurner Literaturtage - gesellschaftspolitischen Anspruch erhebt.
Die Jubiläumsausgabe des Internationalen Literaturfestivals in Leukerbad VS stellt Literatur und Gesellschaft in Zusammenhang zueinander. Thematisiert wird etwa der Röstigraben unter dem Aspekt, welchen Stellenwert die Literatur der Romandie in der Deutschschweiz hat.
Wie bereits an den Solothurner Literaturtagen Mitte Mai wird auch am letzten Juniwochenende in Leukerbad der Populismus und der Nationalismus debattiert. Es wird nach der Verbindung von Kapital und Ressentiment gefragt und die Gewalt gegen Frauen zum Thema gemacht. Zudem soll versucht werden, Lyrik, die in der Wahrnehmung von Literatur nach wie vor ein Nischendasein fristet, neu zu denken. So umrissen am Montag die Verantwortlichen in einer Mitteilung die acht Veranstaltungen, die in der Reihe «Perspektiven» geplant sind.
Insgesamt 45 Autorinnen und Autoren, Publizistinnen, Philosophen, Wissenschaftlerinnen, Verleger und Übersetzerinnen werden für das Literaturfestival nach Leukerbad reisen. 18 von ihnen sind Gäste aus dem Ausland, so beispielsweise der weissrussische Autor Sasha Filipenko, der bis zum Sommer als Writer in Residence im waadtländischen Montricher lebt, oder Sharon Dodua Otoo, die Bachmann-Preisträgerin von 2016 oder der deutsche Schriftsteller und Kulturtheoretiker Klaus Theweleit, Träger des Theodor-W.-Adorno-Preises 2021.
Bei den Gästen aus der Schweiz überwiegen zwar jene aus der Deutschschweiz, aber auch aus den anderen Sprachregionen kündigen die Veranstalter Autorinnen und Autoren an, etwa Alexandre Hmine oder Patricia Melo aus dem Tessin oder Romain Buffat und Marie Fleury aus der Romandie.
Den Auftakt zum diesjährigen Literaturfestival Leukerbad machen am 17. Juni Rolf Hermann und Peter Weber mit einer Lesung im Literaturhaus Zürich. Die beiden Autoren eröffnen dann das Festival mit der traditionellen literarischen Wanderung am 24. Juni. Das eigentliche Festival soll vom 25. bis 27. Juni stattfinden, dieses Jahr um zwei Festivalzelte erweitert, um Hygieneauflagen erfüllen zu können.
