Kühne+Nagel-Sparprogramm kostet 1000 bis 1500 Stellen

Das Logistikunternehmen Kühne+Nagel muss sparen. Dem Sparhammer fallen weltweit 1000 bis 1500 der insgesamt 85'000 Stellen zum Opfer.

Kühne+Nagel
Der Logistikkonzern Kühne+Nagel streicht 1000 bis 1500 Stellen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Logistikunternehmen Kühne+Nagel hat ein schwieriges drittes Quartal hinter sich.
  • Als Reaktion streicht der Konzern weltweit 1000 bis 1500 der insgesamt 85'000 Stellen.
  • Die Kostenbasis soll damit um mindestens 110 Millionen Franken verringert werden.

Der Logistikkonzern Kühne+Nagel greift nach einem schwierigen dritten Quartal zum Sparhammer. Diesem fallen weltweit 1000 bis 1500 der insgesamt 85'000 Stellen zum Opfer, wie der Präsentation zum Quartalsabschluss zu entnehmen ist.

Mit dem Jobabbau will der Konzern die Kostenbasis um mindestens 110 Millionen Franken verringern. Weitere Massnahmen sollen nochmals mindestens 90 Millionen an Ersparnissen bringen, sodass sich diese insgesamt auf über 200 Millionen summieren.

Der Jobabbau verursacht zunächst aber auch Kosten. Laut den Unterlagen ist mit einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag zu rechnen, der im Schlussquartal 2025 und im Startquartal 2026 verbucht werden.

Umsatz sank um sieben Prozent

Der Umsatz sank im dritten Quartal um sieben Prozent auf 6,04 Milliarden Franken, wie Kühne+Nagel am Donnerstag bekannt gab. Der um die volatilen Frachttarife bereinigte Rohertrag nahm um 4 Prozent auf 2,11 Milliarden ab.

In der Folge ging der operative Gewinn (EBIT) um satte 37 Prozent auf 285 Millionen zurück und der Reingewinn um 39 Prozent auf 206 Millionen.

Hast du schon einmal von Kühne+Nagel gehört?

Das Marktumfeld sei von Überkapazitäten und Margendruck geprägt, heisst es in einer Mitteilung. Gleichwohl seien Marktanteile gewonnen worden.

Folgen von Trumps US-Zöllen

Kühne+Nagel ist ein Spielball der handelspolitischen Kontroversen, direkt und indirekt. Direkt haben die Zölle von US-Präsident Donald Trump Folgen auf die Handelsvolumina, indirekt wirken sich Trumps Aussagen auch auf die für Kühne+Nagel wichtige US-Währung aus. Ohne Währungseffekte hätte sich denn auch der Umsatz nur um 3 Prozent zurückgebildet.

Die Erwartungen der Analystinnen und Analysten wurden beim Umsatz übertroffen, beim EBIT aber verfehlt.

Stefan Paul
Stefan Paul ist CEO des Logistikkonzerns Kühne+Nagel. - keystone

Die Ziele für das laufende Jahr senkt Kühne+Nagel deutlich: Der Konzern peilt neu einen EBIT von über 1,3 Milliarden Franken an. Bislang war ein Wert zwischen 1,45 und 1,65 Milliarden angestrebt worden.

«Schwierige externe Faktoren zwingen uns, unsere Effizienz und die Performancekultur nachhaltig und langfristig zu steigern», lässt sich CEO Stefan Paul zitieren.

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Kommentare

User #3571 (nicht angemeldet)

Einfach Leute abbauen. Das einfachste und dreckichste was man machen kann. Solche Untrtnehmer

User #4354 (nicht angemeldet)

Vielleicht ist auch der Abriss und Neubau des Zolllagers in Embrach mit beteiligt. Eine riesige Baustelle seit mehr als 2 Jahren immer noch im Umbau. Es ist etwas einfach und unkreativ alles auf die Trump Zölle abschieben zu wollen.

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