Stadt Basel

Kosten für Schul-Stellvertretungen explodieren!

Dennis Kittler
Dennis Kittler

Basel,

Die Kosten für Stellvertretungen in Basel steigen rasant. Unklar ist, wo die Ursachen liegen. Die Schulsynode spricht von einer hohen Belastung im Beruf.

Unterricht
Die Kosten für Schulvertretungen in Basel sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Um 53 Prozent sind die Kosten für Schulvertretungen in Basel seit 2018 gestiegen.
  • Die Gründe für den Anstieg sind unklar – vermutet wird ein Zusammenhang zur Corona-Zeit.
  • Die Schulsynode begründet die vielen Krankheitsfälle hingegen mit einer hohen Belastung.

Die Ausgaben für Stellvertretungen an Basler Schulen steigen seit Jahren immer weiter an. 2024 lagen die Kosten laut dem Erziehungsdepartement Basel-Stadt bei fast 15 Millionen Franken. Budgetiert waren nicht einmal 10 Millionen Franken.

«Wir stellen seit 2022 starke Zunahmen der Stellvertretungskosten fest», sagt Urs Bucher, Leiter der Volksschulen in Basel-Stadt, zu SRF.

Allein an höheren Schülerzahlen liege der Anstieg der Schulvertretungen nicht. Zwar gebe es mehr Lektionen – im Vergleich zu 2018 rund 15 Prozent mehr. Doch stiegen die Kosten für Stellvertretungen im selben Zeitraum um 53 Prozent.

Krankheitsfälle nehmen stark zu

Seit 2022 sind vor allem die Krankheitsabwesenheiten bei Lehrkräften sprunghaft gestiegen.

Die Kosten für krankheitsbedingte Stellvertretungen kletterten von 5,5 Millionen Franken im Jahr 2021 auf 8,3 Millionen Franken im vorigen Jahr.

Unterricht
Die Schulsynode spricht von einer hohen Belastung im Lehrerberuf - etwa auch durch neue Unterrichtsmethoden und Technologien. (Symbolbild) - dpa

Was die Gründe für diese Entwicklung sind, ist unklar. Bucher vermutet gegenüber SRF einen Zusammenhang mit der Corona-Pandemie: «Vielleicht führte das zu einem Umdenken in der Gesellschaft und man bleibt womöglich eher zu Hause, wenn man Krankheitssymptome hat.»

Schulsynode: Belastung im Lehrerberuf ist sehr hoch

Doch nicht alle teilen diese Einschätzung. Jean-Michel Héritier, Präsident der Freiwilligen Schulsynode, widerspricht Buchers These deutlich. «Das finde ich frech», sagte er. Viele Lehrpersonen würden sich auch krank zur Arbeit schleppen.

Gehst du manchmal trotz Krankheit zur Arbeit?

Die hohe Belastung im Beruf sei der wahre Grund, so Héritier. Grössere und heterogenere Klassen sowie Herausforderungen wie Cybermobbing und Handysucht belasteten die Lehrkräfte zusätzlich.

Die Ursachen sollen nun genauer untersucht werden. Das aktuelle Erfassungssystem lässt nämlich keine Rückschlüsse zu, weshalb jemand krank ist.

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Kommentare

User #1756 (nicht angemeldet)

DOGE Schweiz ein Traum der hoffentlich bald erfüllt wird!!!!

User #3909 (nicht angemeldet)

Work Live Balance ist das Problem und zwar überall in allen Branchen, dies hatten wir vor 20 Jahren noch nicht.

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