Kontrollverlust führte zu tödlichem Flugzeugabsturz im Oberwallis
Der tödliche Segelflugzeugabsturz in Niedergesteln 2024 dürfte laut Sust-Bericht auf Kontrollverlust zurückgehen.

Der tödliche Absturz eines Segelflugzeugs in Niedergesteln VS vom August vergangenen Jahres dürfte auf Kontrollverlust zurückzuführen sein. Das geht aus dem am Montag veröffentlichten Abschlussbericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) hervor.
Zum Kontrollverlust kam es infolge eines Überschreitens des kritischen Anstellwinkels, wie die Sust schrieb. Darunter versteht man den Winkel, in dem der Flügel zur Luftströmung steht. Es sei ein Strömungsabriss entstanden, bei dem eine Kollision nicht habe verhindert werden können. Auch die Schwerpunktlage der Maschine dürfte laut Bericht zum Unfall beigetragen haben.
Hinweise auf technische Mängel liegen der Sust nicht vor. Die Thermikprognosen für den Flug waren allerdings nicht optimal, wie es weiter hiess. Der Flugplan habe den Schluss zugelassen, dass die verunfallten Piloten ihr Vorhaben nicht frühzeitig aufgeben wollten. Sie hatten laut Sust beide geringe Erfahrung im Gebirgssegelflug.
Flug von Birrfeld nach Grenoble endete tödlich
Das Segelflugzeug war gemäss Bericht am 23. August 2024 auf dem Flugplatz Birrfeld im Kanton Aargau gestartet und befand sich auf dem Weg nach Grenoble in Frankreich. Abgestürzt war es in der Nähe des Chistehorn auf Gemeindegebiet von Niedergesteln VS.
Ein Beobachter von der gegenüberliegenden Rhonetalseite hatte laut der Sust geschildert, wie das Segelflugzeug «wie in einer Rolle fast senkrecht nach unten gestürzt und mit der Rumpfnase voran auf dem Boden aufgeprallt» sei.
Der Beobachter habe umgehend die Rega alarmiert, schrieb die Sust. Die Einsatzkräfte konnten vor Ort nur noch den Tod der Piloten im Alter von 72 und 46 Jahren feststellen, wie die Kantonspolizei Wallis damals mitteilte.