Die Klimakids wollen keine Kinder mehr sein. Weg sollen die Begriffe «Jugend» und «Kids». Ein Aktivist erklärt, woher der Sinneswandel rührt.
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Die Klimajugend kündigt erneut Klimastreik an. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der Corona-Pause startete der Klimastreik Schweiz vergangenen Freitag wieder durch.
  • Nur soll man die jungen Aktivisten nicht mehr «Klimajugend» nennen.
  • Einer der Aktivisten erklärt, was es damit auf sich hat.

Vergangenen Freitag ging es für die Schweizer Klimajugend nach der Corona-Pause wieder los mit Streiks. Bisher scheint alles beim Alten zu sein, es wird immer noch Freitags gestreikt, die Anwesenden sind überwiegend junge Leute.

Doch: Obwohl eine Person über 30 den Altersdurchschnitt um einige Jahre anheben würde, wollen die jungen Aktivisten weder «Klimakids» noch «Klimajugend heissen». Dies schreibt das Kollektiv auf Twitter.

Jonas Kampus, selbst einer der jungen Aktivisten, erklärt gegenüber Nau.ch, weshalb diese Begriffe längst überfällig sind.

«Herablassend und verniedlichend»

Kampus stellt direkt zu Beginn klar: «Der Begriff ‹Klimakids› ist äusserst problematisch, weil er uns auf herablassende Art verniedlicht und uns als seriöse Bewegung delegitimiert.»

Jonas Kampus Klimastreik
Jonas Kampus an einer Medienkonferenz des Klimastreiks im Oktober 2019 in Bern. - Keystone

Ausserdem würde der Begriff der «Klimajugend» suggerieren, dass es sich bei dem Anliegen der Aktivisten um einen Konflikt zwischen den Generationen handeln würde.

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Der Klimastreik im März 2019 in Bern. - Keystone

Dem sei aber nicht so. «Die Sorge um das Schicksal der Menschheit ist nicht abhängig vom Alter.»

Klimastreikende ist angebrachte Bezeichnung

Sie selbst, so erklärt Kampus, verwenden die Begriffe «Klimastreiker*innen» oder «Klimastreikende». «Dies aus dem Grund, dass von Beginn weg Personen aus allen Altersgruppen an unsere Demonstrationen kamen. Diese sind ein absolut essentieller Teil dieser Bewegung.»

Klimastreik Basel
Am Klimastreik Basel wird ein Plakat hochgehoben. - keystone

Und dieser essentielle Teil werde durch Begriffe wie «Klimakids» ausgeklammert und nicht als Teil der Bewegung anerkannt. «Die Begriffe ‹Klimastreikende› oder ‹Klimastreiker*innen› ermöglichen es auch nicht mehr jungen Menschen, sich so zu bezeichnen», verdeutlicht Kampus.

Dies sei besonders wichtig für zukünftige Projekte, in welchen die ältere Generation effektiv eingebunden werden sollte.

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