Kanton Bern soll mehr Studienplätze in der Medizin schaffen
Der bernische Grosse Rat will dem Ärztemangel mit mehr Studienplätzen in Humanmedizin begegnen und hat am Mittwoch einen entsprechenden Vorstoss überwiesen.
Um dem Ärztemangel zu begegnen, soll der Kanton Bern mehr Studienplätze in der Humanmedizin schaffen. Der bernische Grosse Rat hat am Mittwoch einen breit abgestützten Vorstoss dazu überwiesen.
Vertreterinnen und Vertreter von insgesamt acht Parteien forderten, dass der Kanton etwas gegen den Fachkräftemangel in der medizinischen Grundversorgung tun müsse. «Wir haben eine Versorgungskrise, welche die Patientinnen und Patienten aller Altersgruppen betrifft», begründeten sie ihre Motion.
Abhilfe schaffen soll der Kanton, indem er die Anzahl der Studienplätze im Medizinstudium an der Universität Bern erhöht. Auch soll die Fertigstellung von Infrastrukturprojekten, die zur Erhöhung der Studienplätze nötig sind, priorisiert werden.
Förderung innovativer Ansätze
Schliesslich soll der Regierungsrat auch innovative Ansätze in der Lehre und Massnahmen fördern, die dazu führen, dass die zusätzlichen Medizinstudierenden sich Fachrichtungen mit einem ausgewiesenen Fachkräftemangel zuwenden.
Der vielerorts im Kanton Bern feststellbare Mangel an Ärztinnen und Ärzten ist ein Problem nicht nur auf kantonal-, sondern auch auf nationaler Ebene. Die Regierung hält fest: «Diese Problematik ist auch auf nationaler Ebene anzugehen.» Auf Bundesebene seien entsprechende Bestrebungen im Gang.
Erhebliche Kosten für den Kanton
Auch der Kanton soll seine Möglichkeiten ausloten, wie er zur Linderung der Versorgungslücke beitragen kann. Der Regierungsrat hält weiter fest: «Da die im Vorstoss geforderten Massnahmen erhebliche Kosten für den Kanton verursachen würden, müssen diese erst genauer eruiert werden.»
Die Regierung hätte den Vorstoss gerne nur als Prüfungsauftrag in Form eines Postulats angenommen. Der Rat blieb jedoch hart und verabschiedete die insgesamt drei Forderungen in der verbindlicheren Form der Motion.
