Kanton Bern registriert erneut viele straflose Selbstanzeigen

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Bern,

Im Kanton Bern gingen 2018 3460 straflose Selbstanzeigen reuiger Steuersünder ein.

Absolutes Rekordjahr in Sachen straflose Selbstanzeigen war im Kanton Bern das Jahr 2017.
Absolutes Rekordjahr in Sachen straflose Selbstanzeigen war im Kanton Bern das Jahr 2017. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Instrument der straflosen Selbstanzeige gibt es in der Schweiz seit 2010.
  • Die Steuersünder werden nicht gebüsst, müssen aber ihr Vermögen nachträglich versteuern.

Im Kanton Bern haben sich im vergangenen Jahr erneut viele reuige Steuersünder selbst bei den Behörden angezeigt: 3460 straflose Selbstanzeigen gingen ein. Nachträglich deklariert wurden Vermögenswerte von rund 550 Mio. Franken.

Wie die bernische Steuerverwaltung am Donnerstag an der Jahresmedienkonferenz bekanntgab, werden diese Vermögenswerte beim Kanton Bern und den bernischen Gemeinden einen Ertrag von 23,7 Mio. Franken abwerfen. Der grösste Fall bringt 4,5 Mio. Franken ein, der kleinste 100 Franken.

Absolutes Rekordjahr in Sachen straflose Selbstanzeigen war im Kanton Bern das Jahr 2017. Damals gingen 4550 Anzeigen ein, die Vermögenswerte von rund 755 Mio. Franken betrafen.

System seit 2010 im Einsatz

Das Instrument der straflosen Selbstanzeige gibt es in der Schweiz seit 2010. Es steht den Steuerpflichtigen einmal im Leben zur Verfügung. Die reuigen Steuersünder werden nicht gebüsst, müssen aber ihr Vermögen - inklusive Verzugszins - nachträglich versteuern.

In letzter Zeit nahm die Zahl der Selbstanzeigen auch in anderen Kantonen zu. Dies wegen der Einführung des Automatischen Informationsaustauschs (AIA) der Schweiz mit anderen Ländern.

92'400 Konten gemeldet

Ende Dezember 2018 wurde den bernischen Steuerbehörden rund 92'400 Konten bernischer Steuerpflichtiger aus 34 Ländern gemeldet. Weitaus am meisten Konten befinden sich in Deutschland (rund 56'000), gefolgt von Spanien (7431) und Portugal (7373). Nur auf Rang 6 liegt Frankreich (3373).

Berns Steuerverwalter Claudio Fischer sagte vor den Medien, eine Erklärung für die relativ geringe Zahl der Meldungen aus Frankreich habe er nicht. «Etwas ernüchternd» sei, dass mehr als die Hälfte der Konten weniger als 1000 Franken aufweisen. Nur auf 0,4 Prozent der gemeldeten Konten liegt mehr als eine Million.

Es sind Daten aus dem Jahr 2018, so dass der Abgleich mit den Steuerklärungen erst im Verlauf dieses Jahres, nach Eingang der Steuererklärungen 2018, möglich wird. Im Kanton Bern können Steuerpflichtige ab diesem Jahr erstmals ihre Steuerklärung von A bis Z, also inklusive Belege, auf elektronischem Weg einreichen.

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