Vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie plädiert der SWR dafür, dass die Wissenschaft der Politik in solchen Krisen mehr dreinreden soll.
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Plakate weisen auf Corona-Massnahmen hin. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der SWR plädiert dafür, dass die Wissenschaft der Politik in Krisen mehr dreinreden kann.
  • Dabei sollen neue und weniger bekannte Risiken auf die Agenda gebracht werden.

In Krisen, wie sie die Covid-19-Pandemie ausgelöst hat, soll die Wissenschaft der Politik mehr dreinreden können. Dafür plädiert der Schweizerische Wissenschaftsrat (SWR). Zum Beispiel sollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler neue und weniger bekannte Risiken auf die politische Agenda bringen können.

Anlaufstellen bei Politik und Verwaltung müssten ausgebaut und bekannt gemacht werden, schrieb der SWR am Dienstag. Er veröffentlichte in einem Bericht Überlegungen und Empfehlungen. Analysiert wurden neben der Pandemie die Finanzkrise und der Atomunfall im japanischen Fukushima.

Kontakt mit Dachorganisation

Politikerinnen und Politiker sollen regelmässig mit den Präsidien der Dachorganisation der Schweizer Hochschulen Bedrohungen und Herausforderungen besprechen. Die Hochschulen wiederum sollen Politikberatung als Teil ihres Auftrages verstehen.

Ressortforschung kann in den Worten des SWR eine Brücke bauen zwischen Wissenschaft und Politik. Der Wissenschaftsrat empfiehlt, sie systematisch in die Politikgestaltung einzubeziehen.

Taskforce wurde «Schwarzmalerei» vorgeworfen

Befassen sich ausserparlamentarische Kommissionen mit Krisenbereitschaft und -bewältigung, muss gewährleistet sein, dass sie fachlich entsprechend zusammengesetzt sind. Auch sollen sie Rechtsgrundlagen und Unterstützung haben, um sich auf spezifische Krisen auszurichten.

Für komplexe Situationen mit hohem Beratungsbedarf soll wie in der Covid-19-Pandemie eine breit aufgestellte wissenschaftliche Taskforce die Politik unterstützen. Die Regeln der Mitarbeit und Kommunikation müssten im Vorfeld geklärt werden.

Der Covid-19-Taskforce war nach Prognosen zum Verlauf der Pandemie wiederholt «Schwarzmalerei» vorgeworfen worden. Aus der Taskforce kam Kritik an der Politik: Diese müsse «endlich lernen, der Wissenschaft auf Augenhöhe zu begegnen». Das schrieb etwa der Epidemiologe Christian Althaus, als er die Taskforce verliess.

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