Grundwasser wird zum Brennpunkt in Politik und Gesellschaft, so der Konsens beim Weltgrundwasser-Kongress.
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80 Prozent des Trinkwassers in der Schweiz werden aus Grundwasser gewonnen. Im Bild: Wasserreservoir der Stadt Zürich. (Archivbild) - sda - Keystone/GAETAN BALLY
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Mit dem Swiss Day mit besonders starker inländischer Präsenz hat am Donnerstag in Davos der Weltgrundwasser-Kongress einen Höhepunkt erreicht. Forschende aus der ganzen Welt waren sich einig, dass Grundwasser schon in naher Zukunft Thema wird in Politik und Gesellschaft.

Wird sich die Erhöhung der Schneefallgrenze und der Gletscherrückgang negativ auf die Wasserversorgung auswirken? Ist es angesichts des Vorhandenseins von Mikroplastik und Ewigkeitschemikalien (PFAS) noch sicher, unbehandeltes Quellwasser zu trinken? Sollte die Wasserversorgung Vorrang vor der Energieerzeugung haben?

Mehr Forschung und Daten benötigt

Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf das Grundwasser. Das sind einige der Fragen, die auf dem Weltgrundwasser-Kongress in Davos diskutiert wurden.

Wie ausgewählte Forscherinnen und Forscher am Donnerstag in Davos vor den Medien erklärten, sind in der Grundwasserforschung für die Zukunft immerhin die wichtigen Fragen klar. Um sie zu beantworten, brauche es aber in allen Teildisziplinen mehr Forschung und mehr Daten, betonten sie unisono.

Folgen für Schweizer Trinkversorgung

Sollte es zu Problemen mit dem Grundwasser kommen, werde das in der Schweiz in den nächsten Jahren bis Jahrzehnten der Fall sein. Das erklärte James Thornton von der Universität Bern gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. In der Schweiz sei das Grundwasser besonders wichtig.

Dies, da es 80 Prozent des Trinkwassers liefert, ergänzte Phillip Brunnem vom Zentrum für Hydrogeologie und Geothermie der Universität Neuenburg. Weltweit sei es der mit Abstand wichtigste Trinkwasserspeicher. «Die Bedeutung des Grundwasser ist im Begriff zu steigen», sagte er.

Noch sei es schwierig, Politik und Gesellschaft für Grundwasser zu interessieren, waren sich die Forschenden beim Treffen mit den Medien einig. Es gelte «aus den Augen, aus dem Sinn». Doch das werde sich in naher Zukunft ändern und Grundwasser als Thema in den Fokus der Öffentlichkeit rücken.

Internationale Zusammenkunft

Vom 8. bis zum 13. September trafen sich im Bündner Ferienort über 1100 Forscherinnen und Forscher aus der ganzen Welt. Dies, um sich über ihre Forschung zum Thema Grundwasser auszutauschen.

Organisiert wurde der Kongress vom Zentrum für Hydrogeologie und Geothermie (CHYN) der Universität Neuenburg, der Schweizerischen Gesellschaft für Hydrogeologie (SGS) und der Internationalen Vereinigung der Hydrogeologen (IAH).

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