Goldau: Fasnächtler protestieren nach Belästigungsvorwürfen

Die Rigitüfel sind ein traditionell bekanntes-berüchtigtes und auch beliebtes Element der Goldauer Fasnacht. In der Gruppe schmeissen sie Konfetti in das Publikum, treiben Schabernack oder heben Kinder auf ihre Schultern. Doch dieses Jahr war alles anders.

Wie der «Bote der Urschweiz» schreibt, marschierten die Rigitüfel diesmal still durch die Strassen von Goldau, ohne mit dem Publikum zu interagieren.

Ihr Umzugswagen trug ein Banner mit der Aufschrift «Isch etz besser?». Schon vor dem Umzug hatten sie in einem Leserbrief an die «Rigi Post» angekündigt, dass sie dieses Jahr anders agieren.

Sie schrieben, obwohl man Kulturgut und sein Verhalten zu bewahren versuche, werde es immer schwieriger, ein «richtiger Tüfel» zu sein.

Weiter: «Die Gesellschaft lässt es nicht mehr zu. Sie will überall dabei sein, um sagen zu können, dass sie dabei war, die Leidenschaft dazu fehlt aber oft.»

Der Grund für ihren «Protestmarsch» waren zunehmende Vorwürfe der Belästigung wegen ihres Verhaltens in den letzten zwei bis drei Jahren.

Björn Reding, Vereinspräsident der Rigitüfel, erklärte gegenüber dem «Boten der Urschweiz», dass sie keine Lust auf solche Diskussionen hätten.

Sie haben sogar das Gästebuch von ihrer Website entfernt, nachdem es nach der Fasnacht wenige, aber heftige Beschwerden gab.

Jemand beschwerte sich sogar mehrfach, woraufhin Versuchen unternommen wurden, das Gespräch zu suchen und vorbeugende Massnahmen vorzuschlagen. Allerdings wurde ihnen am Telefon bloss mitgeteilt, dass sie ohnehin nicht mehr an der Fasnacht teilnehmen würde. Vor der Fasnacht schrieb die Person jedoch erneut, «wie blöd» sie die Rigitüfel fände.

Trotz ihres Willens zur Verhandlung stossen die Rigitüfel auf Widerstand. Sie sind sich bewusst, dass sie ihr Verhalten ändern müssen, um sich der Gesellschaft anzupassen.