Studienresultate sind da! Eine Tramlinien-Erweiterung hätte positive Auswirkungen für St. Gallen. Stadt und Kanton prüfen daher erneut eine Wiedereinführung.
st gallen trams
Bereits im letzten Jahrhundert gab es Trams in St. Gallen. Könnten sie wiedereingeführt werden? - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Tram-Erweiterung der St. Galler Verkehrsinfrastruktur würde sich positiv auswirken.
  • Dies zeigt eine neue Studie der Stadt und des Kantons St. Gallen.
  • Das letzte Tram dort fuhr vor fast 70 Jahren. Seither übernehmen Busse das ÖV-Netz.
  • Die Stadt prüft deshalb nun erneut die Wiederbelebung ihrer Tramlinien.
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«Positive Auswirkungen» – das wäre das Resultat einer Wiedereinführung von Tramlinien, so eine Studie von Stadt und Kanton St. Gallen.

In den kommenden Monaten soll nun eine Wiedereinführung des St. Galler Trams besprochen werden. Dies bestätigt das Volkswirtschaftsdepartement dem Fernsehsender TVO.

Der Tramspass von einst

Wieder? Ja, denn die Stadt führte einst ein Tramliniennetz: Die Strassenbahn St. Gallen fuhr für ganze 60 Jahre durch die Stadt. Allerdings nur bis 1957, dann musste sie den Bussen weichen.

Dieses Bussystem scheint jetzt aber kurz vor dem Kollaps, und das Tram erhält eine erneute Chance. Was linke Politikerinnen und Politiker freut, sehen rechte Parteien jedoch eher kritisch.

Tram bringt viele Vorteile

Angelica Schmid, Stadtparlamentariern der SP, sehe gerne wieder ein Tram. Schliesslich käme dieses laut ihr mit vielen Vorteilen: Es wäre pünktlicher, komfortabler und – vor allem – eine Unterstützung für die überlasteten Buslinien, sagt sie TVO. Durch das Tram würden die Agglomerationen der West-Ost-Ausrichtung mit dem städtischen ÖV verknüpft.

Fährst du lieber mit dem Tram oder dem Bus?

St. Gallen sehnt sich nicht das erste Mal nach seinem ehemaligen Tram. Zu einer konkreten Umsetzung kam es allerdings nie. Auch die neuen Überlegungen sind nicht vor Skepsis gefeit.

FDP wünscht sich keine Millionenbeträge

Die Vizepräsidentin der St. Galler FDP Liliane Kobler kann sich ein Tram beispielsweise nur schwer vorstellen. Denn es bräuchte sein eigenes Trassee. Es sei absolut fraglich, ob dies heute noch baulich umsetzbar sei, erklärt sie dem Sender.

Auch könne das Tram nur die Ost-West-Verbindung abdecken, die restlichen Quartiere wären nach wie vor auf den Bus angewiesen.

Und ohnehin: Die Kosten eines Trams seien massiv – erst recht im Vergleich zum Bus. Sollte die Regierung plötzlich Millionenbeträge investieren wollen, so werde Kobler «genau hinschauen».

Ob St. Gallen seinen Weg zum Tram dieses Mal wiederfindet, wird sich zeigen.

Vor allem die sorgfältige Beantwortung der Fragen «Wie?» und «Wann?» werden entscheidend sein.

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