Der Schweizer Detailhandel ist mit dem Weihnachtsgeschäft zufrieden, denn trotz der Teuerung ist die Kauflust ungebrochen.
Der Detailhandel verzeichnet auch im April wegen Corona starken Einbruch. (Archiv)
Der Detailhandel verzeichnet auch im April wegen Corona starken Einbruch. (Archiv) - sda - KEYSTONE/ALEXANDRA WEY
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kauflust in der Schweiz bleibt ungebrochen.
  • Die Verkäufe hätten ans Niveau der Vorjahre angeknüpft.
  • Die Geschäfte ziehen eine positive Bilanz.

Trotz Teuerung und hochschiessender Energiepreise ist die Kauflust der Schweizer im Weihnachtsgeschäft ungebrochen: Die Schweizer Detailhändler ziehen eine erste positive Bilanz des Weihnachtsgeschäfts, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur AWP zeigt.

Die Verkäufe hätten ans Niveau der Vorjahre angeknüpft, hiess es. «Wir sind mit dem Weihnachtsgeschäft zufrieden. Wir haben rund um die Festtage eine ähnlich hohe Nachfrage wie in den vergangenen Jahren verzeichnet», sagte eine Coop-Sprecherin.

In den Coop-Supermärkten seien Weihnachtsschokolade und -guetzli, Weine und Schaumweine und Zutaten für traditionelle Gerichte wie Fondue Chinoise sehr beliebt gewesen. «Bei unseren Fachformaten waren Spielwaren, Textilien, elektronische Geräte, Parfum und Pflegesets sowie Uhren und Schmuck gefragt», sagte die Sprecherin.

Manor zieht positive Gesamtbilanz

Der Warenhauskonzern Manor zieht ebenfalls eine positive Gesamtbilanz des Weihnachtsgeschäfts 2022: Die letzte Woche vor dem Fest sei umsatzstark gewesen, vor allem die Tage vom 22. bis zum 24. Dezember, teilte eine Manor-Sprecherin mit.

Zu den bevorzugten Weihnachtsgeschenken zählten dieses Jahr Bekleidung und Mode sowohl bei Frauen als auch Männern und Kindern. Auch Accessoires wie Mützen, Schals, Handtaschen oder Schmuck, Lingerie, Papeterie-Artikel und Schreibwaren, Schönheitsprodukte sowie Parfum seien gefragt gewesen. «Für die Kinder waren Spielwaren hoch im Kurs inklusive Gesellschaftsspiele für die ganze Familie», sagte die Manor-Sprecherin.

Ausserdem seien viele Geschenkgutscheine verschenkt worden. «Das Gutscheinvolumen lässt uns auf positive Geschäfte in der Woche vor Silvester und im Januar hoffen», sagte die Sprecherin. Zu den Retouren oder umgetauschten Waren könne man noch keine schlüssigen Aussagen machen. Dafür sei es noch zu früh.

PKZ zeigt sich zufrieden

Auch die Modekette PKZ zeigt sich zufrieden mit dem diesjährigen Weihnachtsgeschäft. «Im Dezember liegen wir weit über dem Vorjahr und auch massiv über dem Budget», sagt ein Kommunikationsverantwortlicher. Zu den gefragtesten Produkten gehörten Winterjacken und -mäntel sowie Pullover, Accessoires und festliche Kleidung.

«Insgesamt liegt die PKZ-Gruppe Ende November 20 Prozent über dem Vor-Corona-Jahr 2019. Wir sind daher mit dem aktuellen Geschäftsjahr, das bei PKZ Ende Januar 2023 abgeschlossen wird, sehr zufrieden», sagte der Sprecher.

Onlineverkauf

Die Onlineverkäufe liefen ebenfalls rund. «Das Weihnachtsgeschäft ist sehr gut angelaufen. Unsere Kunden waren den ganzen Dezember über in Weihnachtskauflaune», sagte eine Sprecherin von Digitec Galaxus. Der zum Migros-Konzern gehörende grösste Onlinehändler der Schweiz hat den Umsatz gesteigert.

Die Teuerung habe noch keinen Einfluss auf die Internetkäufe gehabt. Die Kauflaune der Konsumenten sei gut. Die Käufe von Weihnachtsgeschenken hätten gut begonnen in der Black-Friday-Woche, als die Einkaufskörbe voller gewesen als im vergangenen Jahr.

In den letzten Wochen seien über 50'000 Pakete pro Tag verschickt worden. Unter dem Christbaum lagen Lego-Baukästen, Spielkonsolen von Sony und Nintendo, iPhones und Kopfhörer von Apple sowie Haartrockner und Staubsauger von Dyson, wie die Digitec Galaxus-Sprecherin sagte.

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Eine Detailhandels-Verkäuferin ist dem Coronavirus eher ausgesetzt, als eine Bürokraft im Homeoffice. - Keystone

Beim Onlinehändler Brack hiess es, dass bis und mit dem 26. Dezember die Umsätze im knapp zweistelligen Prozentbereich über denen der Vergleichsperiode im Vorjahr gelegen hätten. Bei den Produkten sei ein Auto-Winterset mit Vignette am beliebtesten gewesen, vor der Astronautenfigur mit Laser FTM Galaxy Projektor Astronaut und den Maus- und Tastatursets von Logitech.

Gegenüber dem Vorjahr wurden mehr als doppelt so viele Weihnachtsbäume bestellt und circa ein Viertel mehr Weihnachtsschmuck, sagte eine Brack-Sprecherin. Im Vergleich zum Vorjahr wurden dagegen weniger Batterien gekauft. Und bei den Spielwaren sei Lego stärker nachgefragt gewesen als Playmobil.

22,3 Millionen Pakete

Die Schweizerische Post verschickte zwischen Ende November und Weihnachten 22,3 Millionen Pakete, was einem Rückgang von 5,5 Prozent im Jahresvergleich entspricht. Als Grund für den Rückgang nannte die Post unter anderem die Aufhebung der Corona-Massnahmen. Im Vorjahr hatten die Onlinekäufe während des Lockdowns geboomt, heuer strömten die Konsumenten dagegen wieder in die Läden zurück.

Im Dezember stiegen die durchschnittlichen Ausgaben pro Tag im weihnächtlichen Detailhandel gegenüber dem Vorjahr um 6 Prozent. Dies geht aus Daten hervor, die von Monitoring Consumption Switzerland auf der Grundlage von Informationen der Zahlungsdienstleister SIX und Worldline auf der Grundlage von Zahlungskarten erhoben wurden.

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