Nach 60 Jahren ist Schluss mit der Mirage III. Das Kampfflugzeug fliegt Ende Mai ein letztes Mal.
24 Kampfflugzeuge des Typs Mirage III werden im März 1968 auf dem Militärflugplatz Buochs (NW) präsentiert. (Archivbild)
24 Kampfflugzeuge des Typs Mirage III werden im März 1968 auf dem Militärflugplatz Buochs (NW) präsentiert. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/PHOTOPRESS-ARCHIV/STR
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ende Mai findet ab Payern VD der letzte Flug des Kampfflugzeugs Mirage III statt.
  • Das Modell wird danach wegen der Alterung von Teilen nicht mehr starten.
  • Jährlich startete die Mirage III rund 24 Mal – zum Preis von 15'000 Franken pro Person.

Das Kampfflugzeug Mirage III wird frühzeitig in Pension geschickt. Der europaweit letzte Flug einer Mirage III findet am 25. Mai ab Payerne VD statt. Grund für das vorzeitige Aus ist die Alterung einiger Teile und Komponenten.

Das Bundesamt für Zivilluftfahrt bestätigt entsprechende Informationen der «Neuen Zürcher Zeitung» gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es gebe in Europa kein Unternehmen mehr, das diesen in die Jahre gekommenen Jet-Antrieb revidiere.

Ende dieses Jahres hätten aber ohnehin die letzten Passagierflüge stattgefunden. Der letzte Flug der «Mirage IIIDS J-2012 / HB-RDF» wird vom ehemaligen Kommandanten einer Mirage-III-Aufklärungsstaffel, Thierry Goetschmann, durchgeführt. Die Flugzeuge wurden in der Schweiz als Abfangjäger und Aufklärer eingesetzt.

Vor 60 Jahren angeschafft

Bis letztes Jahr startete die Mirage III jährlich rund 24 Mal – zu einem Preis von 15'000 Franken pro Person. Betrieben wurde die letzte flugfähige Mirage III in der Schweiz vom Verein Espace Passion. Eingesetzt wurde das Flugzeug zuletzt mit einer Flugbewilligung in der Spezialkategorie «Antique». Haupteigentümer ist das Militärflugzeugmuseum Payerne.

Angeschafft wurden die Mirage-Kampfflugzeuge in der Schweiz vor rund 60 Jahren. 1961 hatte das Schweizer Parlament 871 Millionen Franken für den Kauf von 100 Mirage-Flugzeugen bewilligt.

Die Kosten waren jedoch hoffnungslos aus dem Ruder gelaufen. 1964 musste die Regierung einen Zusatzkredit von 576 Millionen Franken beantragen. Der Skandal führte zum Rücktritt des Verteidigungsministers Paul Chaudet und einer Reduzierung der Anzahl der Flugzeuge.

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Bis 1970 wurden schliesslich 57 Flugzeuge ausgeliefert. Insgesamt kaufte die Schweiz 61 Mirage-Flugzeuge, von denen im Laufe der Jahre zehn durch Absturz verloren gingen. Bis Ende der 1990er-Jahre bildeten die Mirage das Rückgrat der Schweizer Luftwaffe. Im Jahr 2003 wurden die letzten 16 Maschinen ausser Dienst gestellt.

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