Bewaffnete filmen sich bei Tankstellen-Überfall in Bern
Am Sonntag überfallen Bewaffnete einen Tankstellenshop in Bern. Die Räuber haben ein Messer, filmen sich – und sind noch immer auf freiem Fuss.

Das Wichtigste in Kürze
- Mit einem Messer Bewaffnete überfallen einen Tankstellenshop in Bern.
- Ein Video von der Tat, das die Räuber selbst aufgenommen haben, liegt Nau.ch vor.
- Die Unbekannten sind bewaffnet, erbeuten Bargeld – und sind flüchtig.
Überfall! Am Sonntag (19. Juni) betreten zwei bewaffnete Räuber einen Tankstellenshop an der Fellerstrasse in Bern.
Die beiden sind offenbar stolz auf ihre Tat – und filmen das Ganze mit der Handy-Kamera. Nau.ch liegt das Video (oben) vor.
Darin ist zu sehen, wie einer der Täter in Richtung der Kasse läuft. Ein zweiter Täter, der komplett schwarz gekleidet ist und eine Sturmhaube trägt, steht bereits hinter der Theke. Er bedroht den Tankstellenmitarbeiter mit einem Messer.
«Gib alles, mach auf – schnell, schnell, schnell!», ist im Video zu hören. Als die Kasse geöffnet ist, schubsen sie den verängstigten Mitarbeiter weg.
Der Mann hinter der Theke stopft mehrere 100er-Noten in die Tasche seiner Trainerhose. Der Mann, der filmt, drängt ihn dazu, alles mitzunehmen: «Nimm das alles raus, Bro!».
Plötzlich kommt ein kleiner Junge in den Laden. Der Bub bleibt erschrocken stehen.
Einer der Täter sagt zu ihm, er solle «ganz ruhig» bleiben. Danach rufen sich die beiden Täter etwas zu, bevor einer meint: «Jetzt ist finish, komm Bro, renn!»
Nau.ch spielt Video der Polizei zu
Am Abend geht bei der Kantonspolizei Bern eine entsprechende Meldung ein. Obwohl sofort nach den Männern gesucht wurde, konnte bisher keiner gefasst werden.
Nau.ch zeigt das Video der Kantonspolizei Bern.
Dass Täter ihre Überfälle filmen, komme regelmässig vor. «Mit der Zunahme der Nutzung von Handys im Alltag nehmen auch die der Polizei als Hinweise zugestellten Bild- und Videodateien zu.» Das sagt Patrick Jean, Mediensprecher der Kantonspolizei Bern, gegenüber Nau.ch.
Die Analyse solcher Videoaufnahmen könne anspruchsvoll sein, so Jean. «Wobei diese dann in vielen Fällen zur Dokumentation eines Sachverhalts oder der Be- beziehungsweise Entlastung beteiligter Personen beitragen kann.»
Das konkrete Video will die Polizei aktuell noch nicht kommentieren. «Mit Blick auf die laufenden Ermittlungen können wir uns nicht zu einzelnen Schritten oder allfälligen Ermittlungsansätzen äussern.»