Eine neue Studie soll herausfinden, ob drei Skigebiete zu einer Erlebnisregion fusionieren können. Eine Masterarbeit der Hochschule Luzern spricht dagegen.
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Die Bergbahn Titlis in Engelberg OW. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mittels einer Studie soll der Zusammenschluss dreier Skigebiete überprüft werden.
  • Eine Masterarbeit der Hochschule Luzern ergibt: Es besteht kein genügender Konsens.
  • Die Obwaldner Regierung möchte die Möglichkeiten jedoch weiter abklären.

Ein Projekt der neuen Regionalpolitik (NRP) soll Aufschluss darüber geben, ob die Skigebiete Engelberg-Titlis, Melchsee-Frutt und Meiringen-Hasliberg zu einer Erlebnisregion zusammengeschlossen werden können. Die Bergbahnen befürworten Abklärungen zu einer gemeinsamen nachhaltigen Entwicklung und unterstützen diese mit 100'000 Franken sowie Eigenleistungen.

Die Studie soll 2021 vorliegen und kostet rund 300'000 Franken. Sie soll die Machbarkeit einer Verbindung aufzeigen und einen Beitrag zur Konsensfindung zwischen den Interessengruppen leisten. Eine Masterarbeit der Hochschule Luzern zu dem Thema war zum Schluss gekommen, dass bei den betroffenen Akteuren derzeit kein genügender Konsens bestehe für einen Zusammenschluss.

Schon Ende 2003 hatten vier Bergbahnen in der Zentralschweiz und im Berner Oberland angekündigt, man wolle sich zum neuen «Schneeparadies Hasliberg-Titlis» zusammenschliessen. 60 Millionen Franken sollten investiert werden. 2004 kamen rund 10'000 Unterschriften gegen das Projekt zusammen, auch aus Bedenken wegen des Naturschutzes. Erst im Mai 2018 bemängelte die SP im Obwaldner Kantonsrat, dass das Projekt nicht ad acta gelegt werde.

Opposition gegen Zusammenschluss

Aufgrund des Bekenntnisses der Bergbahnen und der strategischen sowie volkswirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus für Obwalden habe die Regierung das Volkswirtschaftsdepartement beauftragt, im Rahmen der NRP eine Studie zu erstellen. Neben dem Beitrag der Bahnen wird sie mit 100'000 Franken Bundesbeitrag finanziert. Der Kanton Bern steuert 30'000 Franken bei, Nidwalden 10'000 und Obwalden maximal 60'000 Franken.

In der Studie sollen Fakten und Bedürfnisse der verschiedenen Anspruchsgruppen zusammengetragen und analysiert werden. «Im Gegensatz zum Zusammenschlussprojekt Schneeparadies werden alle Anspruchsgruppen in den Prozess einbezogen», hält die Obwaldner Regierung fest. Zudem würden unterschiedliche Verbindungsvarianten auf die technische Realisierbarkeit und Umweltverträglichkeit hin geprüft.

Projektleiter ist der ehemalige Obwaldner Regierungsrat Niklaus Bleiker, der erst im Juli sein Amt abgegeben hatte. Zwei Kommissionen sollen die Themengruppe Wirtschaft, Markt Produkt sowie Gesellschaft, Umwelt, Technik im Detail bearbeiten.

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