Ein Wolf hat ein Schaf in einem Stall gerissen – eine rote Linie für die Regierung von Nidwalden.
Wolf
Ein Wolf. (Symbolbild) - keystone
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Mit dem Riss eines Schafes in einem Stall in Buochs NW, hat der Wolf nach Ansicht der Nidwaldner Regierung eine rote Linie überschritten. Es müsse nun geprüft werden, ob es sich um einen Einzelfall handle oder ein neues Verhalten.

Ein von der Regierung im Auftrag des Parlaments ausgearbeiteter Bericht zum Wolf ging Richtung Entwarnung. Regierungsrätin Karin Kayser-Frutschi (Mitte) sagte am Mittwoch im Landrat, der Schutz der Bevölkerung vor dem Wolf sei gewährleistet. Nidwalden sei nur von durchziehenden Wölfen betroffen, eine Rudelbildung sei wegen der Siedlungsdichte nicht zu erwarten.

Kritik an Wolfsbericht

In den letzten sechs Jahren habe es keine Wolfsrisse gegeben. Allerdings wurden jüngst in Beckenried und Buochs Schafe durch einen Wolf gerissen, dabei im Falle von Buochs in einem Stall fernab vom Wald.

Dies sei eine erstmalige Situation, sagte Kayser. Sie sprach von einer «roten Linie». Es gelte nun zu prüfen, ob es ein Einzelfall sei, oder ob es das künftige Verhalten der Wölfe sei.

Landrat Armin Odermatt (SVP) bezeichnete den Wolfsbericht der Regierung als «beschönigend». Es sei nur eine Frage der Zeit, bis der Wolf auch in Nidwalden ein Problem werde.

Scheu vor Menschen verloren

Wegen des Wolfes müssten die Nutztiere hinter hohen und elektrisch geladenen Zäunen eingesperrt werden, kritisierte er.

Zum Vorfall in Buochs sagte Odermatt, wenn ein Wolf in einen Gaden eindringe, habe er seine Scheu vor dem Menschen verloren. Er forderte von den Behörden mehr Verständnis für die Betroffenen. Diese hätten den Wolf schliesslich nicht bestellt.

Gefordert wurde vom Kanton auch eine schnellere Kommunikation bei einem mutmasslichen Wolfsriss. Kayser sagte dazu, dass erst nach einer DNS-Analyse feststehe, ob es sich um einen Wolfsriss handle. Viele Schafe würden auch von Hunden gerissen.

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