Die Langstrasse in Zürich ist seit einem Monat tagsüber autofrei. Doch das Verbot wird noch regelmässig ignoriert. Auch Passanten ärgern sich.
Das Fahrverbot an der Langstrasse kommt auch in der Bevölkerung nicht gut an. - Nau.ch / Drone-Air-Media.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Langstrasse in Zürich ist seit Ende September tagsüber autofrei – eigentlich.
  • Ein Augenschein vor Ort zeigt: An das neue Fahrverbot hält sich noch kaum jemand.
  • Auch die Passanten, mit denen Nau.ch spricht, haben wenig Verständnis.
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Die Zürcher Langstrasse ist seit Ende September tagsüber autofrei. Um den Durchgangsverkehr zu reduzieren, hat die Stadt das Projekt «Autoarme Langstrasse» umgesetzt. Neu dürfen zwischen 5.30 Uhr und 22 Uhr nur Velofahrende, Busse und Taxis die Langstrasse in beide Richtungen befahren.

Video vom Oktober 2023: Das Fahrverbot an der Langstrasse wird von vielen nicht eingehalten. - Nau.ch / Drone-Air-Media.ch

Ein Augenschein rund einen Monat nach der Einführung der neuen Verkehrsregelung zeigt: Die Nachricht ist noch nicht überall angekommen. Während der Nau.ch-Reporter vor Ort Leute interviewt, fahren weit über 20 Wagen durch den Strassenabschnitt.

«Bireweich, sowas einzuführen»

Auch bei Passanten stösst das neue Fahrverbot auf wenig Verständnis. Helger, der in der Gegend arbeitet, verliert «viel Zeit». Er muss die Langstrasse neu umfahren und bleibt so im dichten Zürcher Verkehr stecken, erklärt er Nau.ch.

Passant Jürg findet es «nicht gut». Er glaubt, dass die direkten Anwohner davon zwar profitieren. Aber der Verkehr sei dann wohl einfach in der nächsten Strasse stärker.

Was halten Sie von der autofreien Langstrasse in Zürich?

Die deutlichsten Worte findet Hanspeter: «Bireweich, für diese kurze Strecke von 50 bis 60 Metern sowas einzuführen», nennt er den Schritt. Denn es halte sich ohnehin kaum einer dran. «Die fahren einfach durch, es gibt auch keine Kontrollen mehr, das interessiert einfach keinen.»

Stapo: «Es wird Kontrollen geben»

Kein Wunder, ist auch die Stadtpolizei Zürich mit der Situation nicht zufrieden. Seit Mitte Oktober sei die Stapo zuständig. «Es hat sich gezeigt, dass Massnahmen getroffen werden müssen, da einige das Fahrverbot missachten.» Das sagt Sprecher Pascal Siegenthaler auf Anfrage.

Aus diesem Grund werde eine elektronische Verkehrsüberwachung installiert, so Siegenthaler. «Weiter wird es Kontrollen geben. Die Ordnungsbusse kostet 100 Franken

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