Die Sicherheit der Schweizer AKW ist auf einem guten Niveau, sagt die Aufsichtsbehörde. Insgesamt gab es 2021 wenige Vorkommnisse.
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Dampf strömt aus dem Kühlturm des Kernkraftwerks Gösgen bei Däniken SO. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • 22 Vorkommnisse haben die Schweizer AKW im Jahr 2021 gemeldet.
  • Das ist im Vergleich mit dem Durchschnitt eine eher tiefe Zahl.
  • Die Aufsichtsbehörde ist mit der Sicherheit der Anlagen zufrieden.

Insgesamt 22 Vorkommnisse haben die Betreiber der Kernkraftwerke im vergangenen Jahr gemeldet. Das ist laut dem Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) eine unterdurchschnittliche Zahl. Die Behörde ist mit der Sicherheit in Schweizer AKW zufrieden.

Das Ensi überzeugte sich im Jahr 2021 anhand von rund 500 Inspektionen vom sicheren Betrieb der Kernanlagen in der Schweiz, wie es im am Dienstag veröffentlichten Aufsichtsbericht heisst.

Vorkommnisse haben kaum Bedeutung

Die Behörde kommt darin zum Schluss, «dass die Betreiber die bewilligten Betriebsbedingungen eingehalten und ihre gesetzlich festgelegte Meldepflicht wahrgenommen haben».

Der sicherheitstechnische Zustand der Kernkraftwerke sei «gut». Die Abgaben radioaktiver Stoffe an die Umwelt via Abwasser und Abluftlagen gemäss Aufsichtsbericht wiederum weit unterhalb der in den Bewilligungen festgelegten Limiten.

Die von den Betreibern gemeldeten 24 Vorkommnisse - deren 22 in den AKW und zwei am Paul-Scherrer-Institut - seien alle der Stufe null der Internationalen Ereignisskala (Ines) zugeordnet worden. Das sind gemäss Definition Ereignisse «ohne oder mit geringer sicherheitstechnischer Bedeutung».

Betrieb verläuft grösstenteils plangemäss

Vier Vorkommnisse betrafen den Block 1 und zwei den Block 2 des Kernkraftwerk Beznau. Acht Vorkommnisse betrafen das Kernkraftwerk Gösgen, fünf das Kernkraftwerk Leibstadt und drei das Kernkraftwerk Mühleberg. Grösstenteils verlief der Betrieb in den Kraftwerken aber «plangemäss», wie das Ensi schreibt.

Eine Ausnahme war die Verlängerung der Jahreshauptrevision im Kernkraftwerk Leibstadt um rund einen Monat. Der Betreiber ersetzte in zwei umfangreichen Modernisierungsprojekten das Reaktorumwälzsystem und den Kondensator.

Das Ensi beaufsichtigt nach eigenen Angaben derzeit vier Stilllegungsprojekte am Paul-Scherrer-Institut sowie die erste Stilllegungsphase des Kernkraftwerks Mühleberg. Diese dauert voraussichtlich bis 2024. Dann wird der Transport aller hochradioaktiven Brennelemente ins Zwischenlager nach Würenlingen AG abgeschlossen sein.

Frage der Entsorgung

Für die Entsorgung der radioaktiven Abfälle in einem geologischen Tiefenlager läuft seit 2008 das Standortauswahlverfahren. In der aktuellen dritten und letzten Etappe des Sachplans geologische Tiefenlager werden die drei verbleibenden Standortgebiete Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost weiter untersucht.

Aufgrund der erhobenen Daten wird die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) voraussichtlich im Herbst 2022 ihre Empfehlung für zwei Szenarien bekanntgeben.

Einen Standort, welcher sich am besten für ein Kombilager eignet, und geeignete Standorte für zwei separate Lager – eines für hochaktive Abfälle und eines für schwach- und mittelaktive Abfälle.

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