Der Bündner Baukartell-Skandal zieht weiter Kreise: Auch die Swisscom soll von den Absprachen Unterengadiner Baufirmen betroffen sein.
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Der SMI verzeichnete einen negativen Wochenstart. Lediglich um Swisscom, Nestlé und Logitech steht es an der Schweizer Börse nicht schlecht. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auch die Swisscom ist vom Bündner Bauskandal betroffen.
  • Insgesamt seien Aufträge der Swisscom im Wert von mehreren Millionen Franken betroffen.

Über Jahre hinweg sprachen Bauunternehmen im Unterengadin in verschiedenen Kartellen mehrere hundert Ausschreibungen im Hoch- und Tiefbau ab. So haben die Unternehmen jeweils untereinander abgestimmt, welches von ihnen den Auftrag erhalten soll. Gleichzeitig wurden meist gemeinsam Offertenpreise festgelegt. Die eidgenössische Wettbewerbskommission (Weko) hat daraufhin eine Busse für die Firmen von insgesamt 7,5 Millionen Franken ausgesprochen.

Im Skandal mitverwickelt: der bündnerische Baumeisterverband. Dieser organisierte Vorversammlungen, an denen die Absprachen zustande kamen. Leidtragende waren der Kanton Graubünden, Gemeinden des Unterengadins aber auch Private. Die Preisabsprachen führten laut Weko-Studien zu Preisen 45 Prozent über dem Auftragswert.

Auch Swisscom betroffen

Nun wird klar: Auch Aufträge der Swisscom wurden unter den Unterengadiner Bauunternehmungen verteilt. Wie «SRF» schreibt, ging es dabei um Aufträge wie Bauarbeiten für Kabelleitungen oder sogenannte Zeitverträge. Sie wahren jeweils mehrere hunderttausend Franken wert. Insgesamt seien Aufträge der Swisscom im Wert von mehreren Millionen Franken betroffen.

Man sei nun daran, den «möglichen Schaden, der Swisscom durch die Submissionsabreden entstanden sein könnte, zu prüfen», so das Telekommunikationsunternehmen gegenüber «SRF». Gegebenenfalls würden auch rechtliche Schritte eingeleitet.

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