Kein Plastik, Recycling, CO2-Kompensationen und Öko-Strom: Die diesjährige Street Parade hat sich den Umweltschutz gross auf die Fahnen geschrieben.
Street Parade
Die Street Parade in Zürich. - Verein Street Parade Zürich
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Street Parade lockt jährlich rund eine Million Technofans nach Zürich.
  • Die Organisatoren setzen dieses Jahr alles daran, so umweltfreundlich wie möglich zu sein.
  • Auf Plastikgeschirr und neu auch auf Röhrli verzichtet die Parade vollständig.
  • Zudem wird aller Abfall getrennt, nur Ökostrom gebraucht und CO2-Emissionen kompensiert.

Die Street Parade dürfte den meisten nicht unbedingt für ihre ökologische Nachhaltigkeit bekannt sein. Die Abfallberge, die sich bei einer Grossveranstaltung dieses Kalibers ansammeln, sind wohl keine grosse Überraschung. Besonders beim letztjährigen Besucher-Rekord von einer Million Besucher.

Doch die Organisatoren legen laut eigener Aussage grössten Wert darauf, die Umweltbelastung der Technoparade möglichst gering zu halten. Dementsprechend haben die Macher am Freitag eine Reihe von Massnahmen bekanntgegeben, mit denen die Nachhaltigkeit gefördert werden soll.

Street Parade ist plastikfrei

Erster Knackpunkt ist sicherlich der Abfall. Problematisch hierbei ist laut Veranstaltern vor allem, dass die Besucher viel Abfall selber mitbringen. Entweder von zu Hause oder aus den umliegenden Geschäften. Obwohl Sammelteams zahlreiche Glasflaschen aufgrund von Verletzungsgefahr schnellstmöglich einsammeln, bleibt jeweils viel Abfall auf der Route liegen.

Um diesen Abfallmengen besser begegnen zu können, soll das Fassungsvermögen der Container nun insgesamt verdreifacht werden. Dazu werden an neuralgischen Punkten mehr und noch grössere Abfallcontainer aufgestellt. Die so gesammelten Abfälle werden dann von Hand nach Rohstoffen wie ALU, PET, Glas oder Bioabfällen getrennt und entsprechend recyclet.

Street Parade 2017
So soll es dieses Mal nicht aussehen - Abfall an der Street Parade 2017 - Keystone

Recycling haben sich die Organisatoren des Mega-Raves dick hinter die Ohren geschrieben. Einerseits werden Bühnen und Standbeschriftungen im Sinne der Wiederverwertung aus Sturmholz gefertigt. Doch auch die Essensstände dürfen nur biologisch abbaubare oder recyclebare Essensutensilien ausgeben - also keine Plastikgeschirrli oder -röhrli.

Röhrli-Verbannung ist nichts Neues

Auffällig scheint, dass die Street Parade bereits zum dritten Mal auf Plastikgeschirr verzichtet und neu auch die Röhrli verbannt hat. Andere Grossveranstaltungen versäumten es auch in diesem Jahr noch, auf Plastik zu verzichten. Darunter das Züri Fäscht, welches sich damit lautstarke Kritik von Umweltschützern einhandelte.

Trendsetter ist die Streetparade damit aber nicht: Mit dem zusätzlichen Röhrli-Ban setzt sie nur bereits jetzt um, was ab 2021 in der ganzen EU verboten sein wird. Auch Grosskonzerne wie McDonalds und Starbucks erteilen den Plastikhalmen eine Absage.

Ökostrom und CO2-Kompensationen

Nebst dem verbesserten Abfallkonzept und der Betonung des Wiederverwertungsgedankens versucht die Street Parade ihren ökologischen Fussabdruck zu verkleinern. Sämtliche Bühnen und Stände werden ausschliesslich mit Öko-Strom versorgt. Ausserdem hat sich die Parade durch eine Partnerschaft mit myclimate zur Kompensation der CO2-Emissionen ihrer Lovemobiles verpflichtet.

Lovemobile Street Parade
Die CO2-Emissionen der Lovemobiles an der Street Parade werden neu via myclimate kompensiert. - Verein Street Parade Zürich

Eine schweizweite Neuerung bringt die Street Parade in Sachen Speiseabfällen. Im Rahmen eines Pilotprojektes werden letztere zur Weiterverarbeitung in einer Biogasanlage eingesammelt und dem Gasnetz zugeführt.

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