Wissenschaftler der Universität Basel konnten ein 2000 Jahre altes griechisches Schriftstück wieder lesbar machen.
Universität Basel
Personen sitzen am Eingang der Universität Basel. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wissenschaftler der Uni Basel schaffen Sensationelles.
  • Das Rätsel um ein 2000 Jahre alten Papyrus ist gelöst.
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Ein Rätsel um einen 2000 Jahre alten Papyrus haben Forschende der Universität Basel gelöst: Sie haben das griechische Schriftstück wieder lesbar gemacht. Es beschreibt das Phänomen des «hysterischen Atemstillstands».

Die Basler Forschenden haben mittels Ultraviolett- und Infrarotaufnahmen herausgefunden, dass es sich beim auf beiden Seiten in Spiegelschrift beschriebenen Dokument nicht wie angenommen um einen einzigen Papyrus handelt, sondern um mehrere ineinander verklebte Papyrusschichten. Ein spezialisierter Papyrusrestaurator trennte diese Lagen. Danach wurde das Schriftstück entziffert.

Der Papyrus ist demnach eine medizinische Schrift aus der Spätantike, wie die Universität Basel am Donnerstag mitteilte. Die Forschenden gehen davon aus, dass es entweder ein Text des römischen Arztes Galen oder ein unbekannter Kommentar zu dessen Werk ist. Galen gilt als einer der bedeutendsten Ärzte des Altertums.

Sensationsfund

Es sei eine «sensationelle Entdeckung», wird Sabine Huebner, Professorin für Alte Geschichte an der Universität Basel, in der Mitteilung zitiert. Papyri mit literarischen Texten seien «ungleich wertvoller» als dokumentarische Schriftstücke wie etwa Briefe, Verträge oder Quittungen.

Im Mittelalter recycelt

Der «mysteriöse» Papyrus war im 16. Jahrhundert nach Basel gelangt. Er gehörte vermutlich zum Kunstkabinett des Basilius Amerbach, wie es weiter heisst. Dem Papyrus könnte zuvor ein mittelalterliches Recycling wahrscheinlich als zusammengeleimter Bucheinband widerfahren sein.

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