Eine Zeitreise zum EWR-Abstimmungskampf

Nadine Brügger
Nadine Brügger

Basel,

Eckige Autos, eckige Fernsehkästen, eckiges Office Word, ein wiedervereintes Europa und eine gespaltene Schweiz: Der Basler Hannes Nüsseler taucht mit seiner Graphic Novel «Das Haus am Wald» direkt in die Neunziger ein.

Der EWR-Beitritt ist nicht das einzige, zu dem Diana Ja oder Nein sagen muss.
Der EWR-Beitritt ist nicht das einzige, zu dem Diana Ja oder Nein sagen muss. - Edition Moderne

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Graphic Novel «Das Haus am Wald» erzählt ebenso minimalistisch wie präzise aus dem Leben einer jungen Frau.
  • Der Basler Autor Hannes Nüsseler hat seine Geschichte mitten im Abstimmungskampf um den EWR-Beitritt 1992 angesiedelt.
  • Nach «Das Seidenband» (2012) ist es seine zweite Graphic Novel.

Ein Haus am Wald, zwei fehlende Väter und ein düsteres Familiengeheimnis: So flach, wie wir denken, ist das Schweizer Mittelland nicht. Zumindest dann nicht, wenn der Zeichner Hannes Nüsseler seinen Bleistift spitzt, um mit präzisen Linien und wenig Worten, Abgründe in ein ganz normales Leben zu zeichnen.

Die heile Welt der Neunziger

Der Comic «Das Haus am Wald» skizziert einige Monate aus dem Leben einer jungen Frau, der erst langsam und dann immer schneller Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit um die Ohren fliegen. Aber nicht nur Dianas Leben macht Purzelbäume. Nüsseler siedelt seine Geschichte in der scheinbar eben erst geheilten Welt der Neunziger an.

Zeitreise zwischen Buchdeckeln

Wie ein leises Surren im Hintergrund spielt Nüsseler in Nachrichtenfetzen, Plakaten oder Zeitungsausschnitten die Ereignisse des Jahres 1992 ab. Häuserkampf in Sarajevo, Angst vor Überfremdung und das EWR-Nein.

Exakt 25 Jahre blickt derjenige also zurück, der das Büchlein aus dickem Papier und Raum für Fantasie aufschlägt. Eine Zeitreise zu eckigen Autos, grossen Fernsehen und einer Schweiz, die uns heute wieder sehr nah ist.

Die erste Abstimmung des Autors

Für seinen Erstling «Das Seidenband» (2012) tauchte der Basler Journalist Nüsseler in die Zeit Kaiser Napoleons ein, wo Schmuggler und Spione aus dem Wirtschaftskrieg, Profit zu schlagen suchten.

Was hat ihn an den Neunzigern gereizt? «Damals gab es noch keine Handys, die Geschichten dramaturgisch killen», sagt er mit einem Augenzwinkern zu Nau. 1992 stand Nüsseler zudem kurz vor der Matura: die EWR-Abstimmung war eine seiner ersten überhaupt.

Hier geht es zum Comic-Trailer.

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