Wieder ein Haus in Pompeji mit gut erhaltenem Fresko entdeckt
Bei den Ausgrabungen in Pompeji wird zurzeit ein Gelände im zentralen Stadtteil der antiken Stadt untersucht. Dabei handelt es sich um ein Haus ohne das traditionelle Atrium und mit Wanddekorationen. Dank der Entdeckung eines gut erhaltenen Freskos, das den Mythos von Hippolyt und Phaedra darstellt, erhielt es den vorläufigen Namen «Haus der Phaedra».
Die beiden derzeit untersuchten Räume befinden sich auf der Rückseite des Hauses. Im ersten sind neben der mythologischen Darstellung an den schön verzierten Wänden weitere Szenen aus dem Repertoire der klassischen Mythologie zu sehen. Darunter ein kleines Bild mit einem göttlichen Paar, vermutlich Venus und Adonis.
Bauarbeiten zur Zeit des Vulkanausbruchs
Ein Fenster neben dem Gemälde mit Hippolyt und Freda gibt den Blick auf einen kleinen Hof frei. In diesem waren zur Zeit des Vulkanausbruchs Bauarbeiten im Gange, berichteten die Archäologen. Am Eingang befindet sich ein «Lararium» (Hausaltar) mit einer bemalten Dekoration aus Pflanzen- und Tiermotiven auf weissem Grund.
Im Inneren einer Nische wurden rituelle Gegenstände gefunden, die bei der letzten Opfergabe vor dem Vulkanausbruch 79 n. Chr., der Pompeji zerstörte, zurückgelassen wurden: ein Parfümbrenner aus Keramik und eine Öllampe, beide mit deutlichen Brandspuren. Dank Laboranalysen konnten die Reste von Zweigen duftender Essenzen festgestellt werden.
Entdeckungen und Analysen
Entdeckt wurden auch Teile eines getrockneten Feigenbaums. Auf dem Altaraufsatz fand man ausserdem zwei farbige Marmorplatten. Die derzeitige Baustelle ist Teil eines komplexen Projekts, das in zwei verschiedene Lose unterteilt ist. Die Arbeiten sind in mehrere Phasen unterteilt, von denen einige bereits abgeschlossen sind.
Besucherinnen und Besucher können den Komplex über ein System erhöhter Gehwege besichtigen. In Pompeji wurden bereits mehr als 13'000 Räume in 1070 Wohneinheiten sowie öffentliche und sakrale Räume entdeckt. Die antike Stadt lag am Fusse des Vulkans Vesuv.
Bei Ausbrüchen im Jahr 79 n. Chr. hatten Asche, Schlamm und Lava die Siedlungen unter sich begraben und die Stadt teilweise konserviert. Im 18. Jahrhundert wurde Pompeji wiederentdeckt. Die Ausgrabungsstätte, die immer wieder sensationelle Funde zutage bringt, gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Italien.