Weleda soll laut «Spiegel» enge Verbindungen zur SS gehabt haben
Die Firma Weleda soll laut dem «Spiegel» in der NS-Zeit enge Verbindungen zur SS gehabt haben. Weleda-Produkte sollen bei Menschenversuchen benutzt worden sein.

Die Firma mit Sitz in Arlesheim BL bezog demnach während des Nationalsozialismus Heilkräuter aus einer landwirtschaftlichen Anlage. Diese wurde von der SS im Konzentrationslager Dachau nach biologisch-dynamischen Methoden betrieben. KZ-Häftlinge wurden dort als Zwangsarbeiter eingesetzt.
Der Bericht beruft sich auf eine noch unveröffentlichte Studie der Historikerin Anne Sudrow im Auftrag der Gedenkstätte Dachau. Sudrow zeigt darin auf, dass es generell enge Verbindungen zwischen Anthroposophie-Szene in Deutschland und Demeter-Landwirtschaft sowie der SS gab.
Zentrale Rolle ehemaliger Mitarbeiter
Weleda lieferte eine Frostschutzcreme an die SS. Der Arzt Sigmund Rascher soll diese Creme mutmasslich für Menschenversuche verwendet haben. Laut «Spiegel» belegt Sudrow auch personelle Verbindungen zwischen Weleda und der SS in Dachau.
Ehemalige Mitarbeiter von Weleda spielten eine zentrale Rolle bei den Aktivitäten im KZ Dachau. In ihrer Firmengeschichte erwähnt Weleda zwar die gelieferte Creme, jedoch bleibt unklar ob sie tatsächlich für Menschenversuche genutzt wurde oder nicht.
Weiterführende Untersuchung geplant
Das Unternehmen verurteilt die Gräueltaten des Nationalsozialismus aufs Schärfste. Faschismus, Antisemitismus, Rassismus oder rechtsextremes Gedankengut haben bei Weleda keinen Platz.
Weleda hat angekündigt, ihre eigene Historie transparent aufzuarbeiten. Eine wissenschaftliche Studie wurde bereits in Auftrag gegeben und soll 2024 veröffentlicht werden.
Nach dem Erscheinen von Sudrows Buch wird Weleda analysieren, ob möglicherweise Details der Firmengeschichte noch nicht beleuchtet wurden.